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ursa minorIch kann nicht ganz verstehen, wieso ihr ihm vorwerft, dass alles „steril“ und zurechtgezirkelt wirkt. Natürlich ist es das. Der Mann hat seine Filme jahrelang vorbereitet und dann auch noch mal jahrelang gedreht.
Natürlich war er kein Menschenfreund. Seine kulturpessimistische Sicht, die allen seinen Filmen zugrunde liegt, muss man natürlich nicht mögen.
Ich kann verstehen, wenn man Kubrick niemals zu seinem Lieblingregisseur erklären würde, eben weil alles so quadratisch, praktisch, gut und noch dazu mit einer miesepetrigen Weltsicht unterlegt ist.
Aber das müssen doch selbst seine Kritiker anerkennen: Der Mann hat Filme geschaffen, die beeindrucken, die bleiben, die prägen. Die eine Aussage haben, die intelligent gemacht sind.
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Nochmal, mir geht es nicht um Sterilität an sich. Wenn jemand gute Filme macht, die „steril“ wirken (oder sonst was) – toll, weil ein guter Film dabei herauskommt. Bei Kubrick nicht (aber ich habe auch noch nicht alle Kubrick-Filme gesehen). Alles vorbereitet, alles auf den einen Effekt hin, den Zuschauer mit der Nase auf die Absicht der gerade gezeigten Szene weisend. Nee, ist nichts für mich.
Aber ein, zwei Szenen bei 2001 mag ich gerne, wie bereits oben beschrieben.
Nachtmahr[…]Das globale filmhistorische Gedächtnis hat dies ja nun auch mit fettem Ausrufezeichen erkannt, will meinen: wie ein herzensanliegender Underdog muss ein Kubrick nun wirklich nicht mehr verteidigt werden. Der Mann ist Pop wie nur irgendetwas. Aber eben guter Pop.
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Pop hat für mich etwas mit Leichtigkeit zu tun, das ist bei Kubrick aber nicht der Fall. Und das filmhistorische Gedächtnis ist mir erstmal wurscht.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.