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FonqueNun, motörwolf hat eigentlich schon alles gesagt.
Genau:
motö Wer im Glashaus sitzt, sollte wohl nicht mit Steinen werfen. Ich entschuldige mich für die tatsächlich unpassende und beleidigende Form meiner „Kritik“.
Du kannst es aber gerne auch nochmal sagen.
Inhaltlich trifft Napos Kritik natürlich, wenn auch nicht auf die vollen 116 Minuten. Und obwohl man FMJ schlecht als Kriegsverherrlichung misinterpretieren kann, lief er natürlich in den Rekrutenstuben der Bundeswehrkasernen auf heavy rotation – wegen der „coolen Sprüche“, dem „geilen Soundtrack“ und den fetzigen Hubschraubern („Der Unterschied, auf Männer oder Kinder zu schießen? Man muss anders vorhalten!“, höhöhö). (Yessir, Gefreiter Juice saß auch dabei.)
Gleichwohl muss man m.E. zugestehen, dass der unvereinbare Widerspruch zwischen den einzelnen Kapiteln durchaus reizvoll ist und das ja schon in der Idee höchst widerspprüchliche Genre des Anti(?)-Kriegs-Films besser auf den Punkt als der episch-patriotische Dreck von „Deer Hunter“ – und die einzelne Scharfschützen-Szene eindringlicher und aussagekräftiger ist als alles in und von „Platoon“ über „Saving Private Ryan“ bis „The Thin Red Line“. Die Ausbildung auf Parris Island ist sozusagen warsploitation höchster Kunstfertigkeit und dürfte immerhin zu den pointenreichsten, schärfsten und temporeichsten Minuten von Kubrick zählen, der Drill Sergeant ist eine der prägnanten Typen der Film-80er und stampft, wenn schon, alle hundert Teile von Police Academy in Grund und Boden (wenn das die Messlatte sein soll, und warum auch nicht). Toller Film.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)