Re: ROLLING STONE im Juli 2015

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Jan LustigerDu kannst das Thema nicht so einfach vom Musik-Faktor abtrennen, wie du es tust. Lifestyle und Popkultur gehen zusammen. Ein (Pop-/Rock-)Musikmagazin ist nie bloße Musikbetrachtung.

Nein, das würde ich auch nicht wollen. Aber es ist eben ein Unterschied, ob das Auto-Magazin einen Bericht über Liebherr-Nutzfahrzeuge macht, oder tatsächlich einen schönen großen Bericht über Ponyzucht als Aufmacher wählt.
„Geschlecht war gestern“ ist mir als aufmachendes Statement zu weit weg.

Sonic JuiceDeshalb hatte der US-Rolling Stone ja in den letzten Jahren auch ausschließlich altgediente Rock’n’Roller wie Barack Obama, George Bush, den Papst, David Letterman und den Boston Marathon Bomber auf dem Cover.

Ob der US-Rolling Stone die Züge eines Musikmagazins hat, darüber würde ich nachdenken, wenn ich ihn jemals gelesen hätte.

Nochmal ein Erklärungsversuch von hinten, was ich meine. Wir sind in unserem 80 Mio-Einwohner-Deutschland ja nicht gerade gesegnet mit Magazinen über Musik, vor allem wenn man einen zahlenmäßigen Vergleich zur Illustriertenarmada für royale Berichterstattung und das Befinden von Andy Borg gegenüberstellt.
Einige Genres haben ihre eigenen Nischen gefunden und eine treue und eingeweihte Anhängerschaft. Aber Genre-übergreifend wird es doch sehr dünn. Und wenn die letzten Beständigen nun auch noch zum Boulevard rübermachen, dann kann man ja wenigstens mal hinterherwinken.

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Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.