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Mick67Erfahrung. Diese Namen hatte ja auch einen leicht politischen Hintergrund. Man hat den Kindern ausländisch klingende Namen verpasst, um den Oberen eins auszuwischen, wenn man schon nicht in Ausland reisen durfte. So eine Art stiller Proest. Das ist zumindest meine Theorie. Daß diese Namen dort häufiger als im Westen vorkamen, darin besteht kein Zweifel.
Mit Verlaub, aber das glaube ich nicht. Wer benennt sein Kind, um damit jemandem eins auszuwischen? Noch in den 60ern gab es übrigens eine weitgehende Übereinstimmung bei den Vornamen in Ost und West. Thomas, Andreas, Michael, hier im Norden auch Sven sind für mich typische Männernamen der 60er, die ich in meinen Kreisen gleichmäßig verteilt in Ost und West vorfinde. Ab den 70ern ging das allmählich auseinander, so wie sich auch beide Gesellschaften links und rechts der Mauer auseinander dividierten. In meiner Generation brauchte der Lehrer nur Maik, Rene und Stefan *, um drei Fünftel der männlichen Vertreter meiner Klasse zu rufen. Mit Doreen, Mandy und Jacqueline kam er fast genauso weit. Mit einem damals als exotisch geltenden Vornamen, wie ich ihn trug, hatte man es da nicht leicht. In den 80ern wurde es im Osten dann immer kurioser. Rocco, Cindy, Jerome, Monty, Maikel, Gorden, Chantall. Ich weiß nicht, was die Eltern damit ausdrücken wollten, aber die alten Säcke im Politbüro wollten sie damit wohl kaum ärgern.
* PS: ich vergass Enrico.
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Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.