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RosebloodIch kann captain kidds Sichtweise auf die Texte durchaus nachvollziehen. Die Poesie der Außenseiter-Alltagslyrik auf den ersten 4 Tocotronic-Alben bleibt für mich unerreicht. Allein die erste Strophe von „Ja“! Aber einem 44jährigen würde man wohl keine Jugendsorgen mehr abnehmen. Heute ist mir das zu zerfahren. Einzelne Zeilen sind immer noch wirklich schön und zum Teil auch verträumt schön, aber mir fehlt oft ein roter Faden. Als würde oftmals jede Zeile für sich alleine stehen, ohne Bezug zur nächsten. Und manchmal ist es etwas zu gewollt gereimt. Mir fehlen die schönen Geschichten, die Dirk früher zu erzählen wusste. Und Dirk muss aufpassen, dass seine Selbstinszenierung nicht wichtiger als die Band wird.
Musikalisch ist das neue Werk gut, jedoch nicht außergewöhnlich. Mir fehlt u.a. auch das „Lo-Fi-Geschrammel“, wie es Dennis Blandford nennt. So richtig ins Ohr ging nach 2 Hördurchgängen kein Track, wobei es viele schöne Momente und Melodien gibt. Als Album stimmig, jedoch ohne Song-Klassikercharme.
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