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Annabels Stimme alleine strahlt für mich schon genügend Wärme (oder eher Nähe, denn wohlig ist an dem Album nicht allzuviel) aus. Von Henry Mancini über die kammersinfonische Grandeur von „Out Of Season“ hin zu Micah Levi und The Caretaker steckt vieles zwischen Traditionspflege und zeitgenössischer Standortbestimmung in den Arrangements und dem Klangdesign, bleibt aber unaufdringlich, (zumeist folk-)songdienlich – das Gegenteil von dem, was Jim O’Rourke jüngst als „avant-garde flavour … on top of very, very uninteresting songs“ bezeichnete. Aber klar, mir scheint hier auch einiges elektronisch verdichtet und bearbeitet, wenn auch nie selbstzweckhaft oder einfach als Abkürzung. All das, was heute klugscheißerisch und theorieüberfressen Hypnagogic Pop oder Hauntology heißt: Das denkt Annabel (lee) wie selbstverständlich mit.
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A Kiss in the Dreamhouse