Re: rob mazurek, chicago & são paulo underground

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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Uuups, diesen thread hatte ich glatt übersehen.

vorgarten

es gab eine albumveröffentlichung dieses jahr, die mich ziemlich ins mark getroffen hat.
hier ein ausschnitt:

Das rockt!

(…) verzerrung regiert auf allen ebenen, roter bereich, es wird geschrien und ein umwerfender vamp in die welt gesetzt. dass so was geht, so eine avantgardewucht nach vorne, hat mich bei mazureks diversen, quasi unzähligen werken immer wieder fasziniert. so klug ungesichert einfach loszuspielen, mit so vielen layern wie möglich, was auch immer die jazzgeschichte nach so vielen jahrzehnten auch an rekapitulation einfordert.

(…)

mazurek ist jedenfalls schnell weitergewandert in den grenzenlosen szenen der stadt chicago, zwischen postrock und aacm, hat mit tortoise gespielt und fred anderson (teilweise gleichzeitig), mit isotope 217 und bill dixon. ist dann, als sich sein chicago-underground-konzept gerade schön etabliert hatte, nach são paulo gegangen, hat dort ähnliche kreativmilieus gefunden, elektronische aale im amazonas aufgezeichnet und den regen im regenwald. seitdem mischt er alles kräftig durch, bringt chicago nach brasilien und umgekehrt und nimmt beides mit in die ganze welt.

Zunächst mal Hut ab! und Dankeschön! für Deine ausführliche Rob Mazurek Retrospektive. Ich kenne Rob Mazurken bloß ausschnitthaft: Das Chicago Underground Quartet, Slon vom CU Trio, das erste Album vom Exploding Star Orchestra und dies und das von Isotope 217 und Tortoise, wo er auch mal mit dem Cornet reinbläst. Sehr aufregende und vielfältige Musik, für meine Ohren nicht immer leicht verdaulich aber immer interessant und Neugierde erweckend. São Paulo Underground muss ich noch entdecken.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)