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Bube Stur (Perspektive Deutsches Kino)
Eine aus der Haft entlassene, ihre Wut auf die Welt kaum verbergende, junge Frau kommt als Hofarbeiterin in ein Dorf im Schwarzwald. Doch eigentlich ist sie aus einem ganz anderen Grund in die Gegend gekommen. Es kommt zu Spannungen mit dem Bauern, der ihr in unterschwelliger Aggressivität in nichts nachsteht. Eher nicht sehenswert.
Ein idealer Ort (Perspektive Deutsches Kino)
Kurzfilm über ein Dorf in Mecklenburg-Vorpommern, aus dem die Bewohner nach und nach wegziehen, weil ihnen das Leben hier nichts mehr bieten zu können scheint. Auch der Tierarzt und seine Familie stehen vor dem Absprung – doch er beginnt plötzlich sich zu wehren. Schade, dass sich Regisseur Anatol Schuster nicht entscheiden konnte, ob er eine Satire drehen wollte oder ein strenges Sittengemälde.
Dari Marusan (Forum)
Verschachtelt erzählte Geschichte einer Gehörlosen, die in einer Haustierdetektei arbeitet, und eines mit dunklem Geheimnis belastetem Mann, der seinen Papagei suchen lässt. Der Film des Japaners Izumi Takahashi ist erheblicher besser als sein albern klingender Plot vermuten lässt. Brutal, anrührend, vielschichtig und souverän komponiert.
Sag mir Mnemosyne (Perspektive Deutsches Kino)
Lisa Sperling forscht dem Leben ihres verstorbenen Großonkels, dem Fotografen und Kameramann Karl-Heinz Hummel, nach. Sie fährt nach Saudi-Arabien und nach Griechenland. Das Ergebnis ist ein wirrer Dokumentarfilm, in dem die Regisseurin mit eitlen Off-Kommentaren um sich selbst kreist.
Hakie – Haki: Ein Leben als Mann (Perspektive Deutsches Kino)
Regisseurin Anabela Angelovska besucht für ihren Kurzfilm Hakie, geboren als Frau, aber aufgewachsen als Mann. Hakie lebt in den Bergen Albaniens und führt ein abgeschiedenes, aber von ihrem Umfeld voll akzeptiertes Leben. Interessante Randnotiz zur Frage nach der Geschlechtsidentität aus einer Ecke der Welt, aus der man sie nicht erwartet hätte.
Brasil S/A (Forum)
Eine Handlung besteht in diesem brasilianischen Film ohne Dialog nur in Ansätzen: Ein Mann setzt Markierungen auf einem Zuckerrohrfeld und paddelt anschließend einen Fluss entlang. Bagger führen eine Choreographie auf. Eine brasilianische Fahne flattert im Wind, an der Stelle, wo sie sonst eine blaue Weltkugel ziert, hat sie ein Loch. Am Ende schiebt sich die Sonne in den Kreis, Menschen treten in ihren Lichtkegel und zerfallen zu Staub. Was genau dieser politische Film-Essay kritisiert oder vielmehr satirisch zur Schau stellt, lässt sich ohne tiefere Kenntnis der jüngeren brasilianischen Geschichte leider nur erahnen.
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