Re: "Handgemachte Musik" – Sinnvoller Begriff oder überholte Vorstellung?

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reino

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Beiträge: 5,699

lathoIm Bezug auf Musik würde ich „ehrlich“ auch als wertend sehen – wie will man das sonst auch definieren?

Natürlich kann die Bezeichnung „ehrlich“ wertend gemeint sein, wie jedes Adjektiv. Muß aber nicht. „Ehrliche“ Musik kann ja auch ganz schrecklich sein (z.B. wenn sie ohne Feintuning beim Hörer so falsch ankommt wie sie bei der Aufnahme war – etwa Slatko live beim Vorentscheid zum ESC oder – auf deutlich anderem Niveau – Bob Dylan auf einer verstimmten Gitarre bei seiner ersten LP).

lathoAlso ist „handgemacht“ für dich Volksmusik, live gehört, ohne Verstärkung, Aufnahme, Abmischung?

Natürlich ist Volksmusik wie oben beschrieben „handgemacht“. Aber „handgemachte Musik“ ist nicht gleich Volksmusik. Dreh doch nicht ständig alles auf dem Kopf.

lathoEs ist ja auch kein Problem, Begriffe wie „ehrlich“ oder „handgemacht“ zu benutzen. Man sollte sich nur im Klaren darüber sein, dass die Begriffe wertend und nicht objektiv sind.

Und das ist schlicht falsch. Diese Begriffe können sehr wohl objektiv und nicht wertend sein. Daß sie es immer sind, hat keiner behauptet und wird auch sonst von kaum einem Begriff verlangt.

motörwolfGenau, erst lesen, dann schreiben. Was für 4/5 des Forums gilt, ist für Brundleflys Frage völlig unerheblich, da diese sich speziell an einen User wendet, der auf den Rest des Forums den Eindruck macht, den Begriff handgemacht nicht ansatzweise vernünftig erklären zu können und der ihn statt dessen völlig beliebig auf die Musik anzuwenden scheint, die ihm gefällt.

Das wird ihm hier mehrfach unterstellt. Das macht es nicht wahr.

gypsy tail windIch gehe noch einen Schritt weiter und denke, der Antrieb dessen, der ein Werk schafft, ist nicht hinreichend, um das Resultät eindeutig zu prägen. Das hatten wir ja oben schon angetönt: die Möglichkeit, dass Meys Text vielschichtiger sein könnte als von ihm selbst intendiert; allgemein die Möglichkeit, dass ein Werk breiteres – oder auch anderes, „falsches“ – Publikum findet als erwartet.

Das Lied ist vielleicht sogar handgemacht und ehrlich. Und das nicht wertend gemeint.

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