Re: "Handgemachte Musik" – Sinnvoller Begriff oder überholte Vorstellung?

Startseite Foren Kulturgut Das musikalische Philosophicum "Handgemachte Musik" – Sinnvoller Begriff oder überholte Vorstellung? Re: "Handgemachte Musik" – Sinnvoller Begriff oder überholte Vorstellung?

#9441205  | PERMALINK

latho
No pretty face

Registriert seit: 04.05.2003

Beiträge: 37,009

Nicht_vom_Forum[…]
Ich empfinde „Was will uns der Künstler damit sagen“ in den meisten Fällen entweder als Fehlformulierung von „Was kann uns das Kunstwerk mitteilen“ oder (insbesondere in schulartigen Kontexten) als Bestandteil einer Strategie, mit der dann aufgrund von Vorkenntnissen des Fragenden entweder die Antworten als „richtig“ oder „falsch“ bewertet werden können oder bestimmten Interpretationen ein scheinbar objektiver Charakter zugewiesen werden kann. Beides ist m. E. aber gleich ärgerlich und sinnlos.
[…]

Oh ja, wie in der Schule. Auf die Frage an den Deutschlehrer, ob Fontane die ellenlangen, uns einzubimsenden Interpretationen denn tatsächlich so beabsichtigt habe, gab’s ein „Hmpf“ und dann eine schlechte Note.
Es gibt: a) das was der Erschaffer tatsächlich beabsichtigte (über Interviews etc herauszubekommen), b) was das Kunstwerk für einen bedeutet (eben die Interpretation, die aber immer nur für einen selber gültig ist) und c) das, was das Kunstwerk irgendwann mal in der Öffentlichkeit/Geschichte darstellt (u. U. nochmal etwas anderes als oben).

--

If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.