Re: "Handgemachte Musik" – Sinnvoller Begriff oder überholte Vorstellung?

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roseblood

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dougsahm
Wenn heute jemand dieses Wort als Fave benutzt, dann unterstelle ich (zu Recht oder zu Unrecht), dass dies ein musikkonservativer Zeitgenosse ist, der maximal 10% der aktuellen Zeitströmungen überblickt. Das Identifaktionswort mutierte innerhalb 30 Jahren einfach zum –unwort. Man kann es benutzen. Wenn man nicht begreift, dass es von vorgestern ist, dann muss man damit leben, dass man von Dritten auch in die Schublade des Geschmacksgrufti gesteckt wird.

Gegenfrage: Überblicken jene Zeitgenossen, welche „handgemachte Musik“ nicht im Sprachgebrauch benutzen, denn mehr als 10% der aktuellen Zeitströmungen? Der Großteil hört doch auch nur englischsprachige Musik und diese bevorzugt aus englischsprachigen Ländern. Ist man demnach ebenso vorgestern, wenn orientalische, lateinamerikanische oder afrikanische Musik nicht konsumiert wird? Schließlich wird dadurch auch eine gehörige Menge an Musik ausgeblendet. Und wieso zählt jemand als verschlossen, wenn er heutige Musik größtenteils ablehnt und Hörer, die nahezu nur englischsprachige Musik hören aber nicht?

Was ich damit sagen möchte: Jeder hört das, was er mag. Und wenn ein Hörer sich nur durch 3 verschiedene Musikrichtungen wühlen möchte, ist dies per se nicht schlechter oder besser als 10 verschiedene Richtungen zu mögen.

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