Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › "Handgemachte Musik" – Sinnvoller Begriff oder überholte Vorstellung? › Re: "Handgemachte Musik" – Sinnvoller Begriff oder überholte Vorstellung?
bullschuetzOkay, kann man so sehen. Aber dann gäbe es nichts mehr zu diskutieren. Ich wollte erstens Pumafreddys Vorbehalte ernst nehmen und ihnen mit ernstgemeinten Gegenargumenten begegnen, zweitens finde ich es ganz spannend, eine Kategorie wie „handgemacht“ konsequent zu durchdenken, weil sich dann erst so richtig zeigt, wie fließend scheinbar scharfe Grenzziehungen sind.
Das fand ich gut.
Für mich ist dieses „handgemacht“ so eine Art Biedermeier-Denke. Sich zurückziehen in einen Schutzraum. Wie das gute Gefühl beim Trinken eines Bieres nach „Deutschem Reinheitsgebot“. Wie ein Werbesiegel, das die gute alte Zeit verklärend heraufbeschwört und Sicherheit suggeriert. Man will einfach glauben, dass man etwas „Gutes“ gefunden hat. Und man täuscht sich lieber selbst, als das gute Gefühl aufzugeben.
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