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Sam Lowry
Finde, das Album wirkt viel geschlossener, ist dadurch inhaltlich wie audiovisuell ein intensives tragisches Erlebnis.
Ja, die Geschlossenheit ist gespenstisch. Ich frage mich seit Freitag, ob ich ein „Konzeptalbum“ jemals so wahrgenommen habe, oder ob sich der Begriff hier tatsächlich anders definiert. Die Wirkung ist vermutlich noch umso stärker, wenn man dieses Buch zur Begleitung betrachtet, dass diesen Tagebuch-Effekt mit immer wieder eingestreuten Erinnerungen so lebensnah rüberbringt. Da ist z.B. die Pappeinlage dieses Mixtapes aus „Perfect Life“ eingelegt, mit allen handschriftlich notierten Songs von Talk Talk über Nick Drake bis zu Scott Walker.
Und dabei ist es nicht mal ein depressives Werk, sondern voller durchaus auch positiver Melancholie.
Die nach hinten raus aber zunehmend entweicht. Wilson will ja mit seinen speziellen Mitteln eine unaufdringliche Warnung loswerden. Und die verlangt nach einem schwer erträglichen Ausgang.
Ich habe mich übrigens auch oft an „Lightbulb Sun“ erinnert gefühlt, über das ich Porcupine Tree kennengelernt habe, und dass mich seinerzeit umgehauen hat. Diesmal ist der Einschlag noch stärker.
Sonst lasse ich mir bei Höchstwertungen immer viel Zeit. Aber hier ist die ***** eigentlich nur eine Formsache.
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