Re: Steven Wilson – Hand. Cannot. Erase.

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wolfgangDie Geschichte an sich ist schon ziemlich gruselig, trotzdem will mir nicht einleuchten, das einer, der sehr viele soziale Kontakte hatte, drei Jahre tot in der Wohnung liegen kann, ohne das es jemand bemerkt. Very strange.

So wie ich das verstanden habe, verknüpft Wilson diesen individuell sicher außergewöhnlichen Fall mit der zunehmenden Entfremdung durch die virtuelle Welt, die uns alle betrifft. Ein Mensch blendet sich aus. Er verschwindet schleichend aus seinem sozialen Umfeld. Wilson nannte das „Auslöschung“. In „Hand. Cannot. Erase“ findet der Tod ja nicht statt.

Im Grunde kennen wir das doch alle, dass man Menschen, mit denen man mal viel und gern zu tun hatte, aus den Augen verliert. Gar nicht bewußt, es ergibt sich einfach. Und Wilson konstruiert dieses aus-den-Augen-verlieren nun nicht auf einen Einzelfall, sondern auf einen kompakten Rückzug aus dem sozialen Leben.

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