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Anonym
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IrrlichtPuh, da hat Steven aber tief in die Zuckerdose gegriffen. Die Instrumentierung finde ich eigentlich ganz hübsch, speziell den Anfang und das Ende, aber bei Zeilen wie „A love like this/Makes us strong“ oder „Hand cannot/erase this love“ krümmt sich mir der Magen: Kitschalarm! Eigentlich umschifft er das ja stets gekonnt (von einzelnen Fehltritten wie „The rest will flow“ mal abgesehen), aber das ist hier doch seltsam ungelenk und sentimental.
Ich bin ja schon länger der Meinung, dass Steven Wilson momentan (und seit einiger Zeit) keine „Übermelodien/-songs“ wie z.B. bei „Shesmovedon“, „The Sound of Muzak“ oder bei Sachen auf der „Blackfield I“ hinbekommt. Auch wenn der Song recht simpel gestrickt ist und gleich ins Ohr geht, höre ich keinen Kitsch heraus. Dafür ist mir der Song zu catchy und der treibende Rhythmus plus die E Gitarren lassen den Song dann doch galant an der Kitschgrenze vorbeiziehen. Wilson hat ja angekündigt, dass das neue Album eine Art Rückschau auf seine gesamte Karriere darstellt. So gesehen, wäre der Titelsong eine Hommage an „Blackfield I“ oder die Phase ca. „Lightbulb sun“, ohne freilich deren Klasse zu erreichen…Aber das ist nur ein erster Eindruck und kann im Albumkontext ganz anders wirken.
Close to the edgeIch bin der Meinung, wenn sich jemand schon die Mühe macht, mit seinem Album ein Konzept zu verfolgen, und bei Wilson scheint mir das nicht nur oberflächlich der Fall zu sein, sollte man das auch erstmal als Ganzes beurteilen. Im Moment weiß doch noch kein Mensch, wie dieser Song sich im Gesamtkontext schlägt.
Und das sehe ich auch so. Ich kann mich noch gut an die ersten Reaktionen zum Titelsong des letzten Alubums erinnern. Da hieß es auch gleich, „Oh, oh, das klingt ja wie Storm Corrosion, hoffentlich wird das Album besser“ etc.. Vielleicht sind am Ende alle über einen leichten Pop Song dankbar?
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