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Ich sehe ganz ehrlich überhaupt keine Popbrillianz bei Dream Harder. Popbrillianz höre ich bei A Pagans Place. Bei Dream Harder wird gerockt. Wo Room to roam einerseits das akustische, irische Folk-Ding auf die Spitze trieb und anderseits aber auch schon „A life of Sundays“ den Weg zurück zum Rock fand, wurde Mike Scott ja nach dem Album klar, dass er wieder rocken wollte und das tat er dann auch.
Was bei Modern Blues so toll ist, ist die Harmonie zwischen absolut brillanten Texten und leidenschaftlich gespielter und geschrieibener Musik, die sich in Dienst des Songs stellt und aber auch losgelöst von dem Text schon stark klingen würde. Beides zusammen ist aber so dermaßen stark, dass sich fragt, warum er das nicht früher schon gemacht hat. An appointment with Mr. Yeats ist eine tolle Platte ohne Frage, aber Mr. Yeats hatte einfach nicht das Rock’n’Roll – oder Beatnick-Fever, das Scott auf Modern Blues so erfolgreich beschwört. Und Book of lightning ist auch eine gute bis sehr gute Platte, die aber vielleicht am Beginn einer Phase stand, die ihn zurück zu solchen Leistungen wie jetzt mit diesem Album geführt hat. Modern Blues ist dermaßen zeitlos, aber dennoch im Moment zwingend, dass man Mike Scott wohl attestieren muss, dass er da noch mal einen verdammten Klassiker rausgehauen hat.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue