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gypsy tail windEs ist kein Jazz-Album, es ist eher eine Art Hörfilm, in dem sich die Klänge und Stimmen überlagern und zu einem Ganzen zusammenfügen, und vielleicht ist es am Ende auch ein Jazz-Album, wer weiss – und überhaupt: spielt das denn eine Rolle? Ohren putzen, Kopf waschen, Welt offen betrachten!
Ich habe es bisher zweimal in Ruhe gehört und würde sagen: Das ist Jazz, aber mit etwas anderen Mitteln. Mein Problem bislang: Mir fehlen bei aller Faszination für freie Formen ein paar Konturen mehr. „All is written“ hat mich vor einigen Wochen sehr beeindruckt – und die „all is written in the cards“ Zeile, die immer wieder einläuft, ist so erdrückend intensiv, das es mir den Atem nimmt. Es gibt noch ein paar ähnliche Momente, etwa in „Clothed to the land“, aber vieles geht auch den Weg von schwingenden Frequenzen und raumfüllenden Stimmvariationen – was ich zumindest auf die komplette Albumlänge bislang als ungreifbare Wasseroberfläche wahrnehme. Da ein Sax, da ein paar hörbare Zeilen, da etwas dissonantes Rauschen, da Chorelemente, da einige seltsam eingesetzte Effekte (die wie Piepstöne aus einem alten Gameboy klingen) – mich macht das alles momentan noch etwas ratlos, aber ich bleibe dran.
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Hold on Magnolia to that great highway moon