Re: Led Zeppelin – Remaster 2014

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kumbbl

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MacClausLed Zeppelin haben m.E. nur zwei herausragende Alben produziert…. III und IV. Der Rest schwankt zwischen sehr gut und unterdurchschnittlich. Das Debüt wird überbewertet… das zweite Album ganz passabel. Physical Graffiti wäre ein tolles Album geworden, ohne die Füller.

vieles davon sehe ich auch so, eines aber ganz und gar nicht, die von mir fett hervorgehobene Passage zum Debütalbum – Claus, das meinst du sicherlich nicht ernst, gibs zu ;-) – und damit kann man natürlich auch die unterstrichene Passage „nur zwei“ nicht so stehen lassen – dazu aber unten mehr..

Hier mal meine unbescheidene Gegenmeinung zu LZ I:

Vergesst all Rockcombos, die heute hip sind oder früher hip waren. So gut diese jeweils sein mögen, ohne eines der dedeutendsten Debütalbum der Rockgeschichte gäbe es sie alle nicht, Punkt. Wobei es zugegeben 1969 dazu auch andere Ansichten gab, wie folgender Auszug eines Verrisses aus dem RollingStone, immerhin eine anerkannte Kritikerinstanz, zeigt: „…Unfortunately, Jimmy Page is also a very limited producer and a writer of weak, unimaginative songs, and the Zeppelin album suffers from his having both produced it and written most of it“. Klar, Musikkritik ist immer subjektiv, aber das ist natürlich Quatsch und darum stelle ich – ebenfalls anerkannte Kritikerinstanz ;-) – das nun für einige Songs richtig – ebenfalls subjektiv:

—  Good Times Bad Times: Der Opener ist ein Axiom des harten Rocks – eine klare 10 von 10 möglichen Punkten
—  Babe I’m Gonna Leave You: Sensationelle Mixtur unterschiedlicher Stile und Einflüsse und eine immer noch faszinierende Abwechslung zwischen absoluter Aggression und einem immer wieder sanften Ausgleiten in leicht psychedelisch angehauchte Passagen – klare 10/10
—  You Shook Me: Klassischer, verrockter Blues mit hervorragenden Einzeldarbietungen von Hammond, Harmonica und Page’s Gitarre mit seinem unglaublichen Solo bei circa 4:30 – klare 11/10
—  Dazed And Confused: nie hat ein Song besser seinen Titel in Töne umgesetzt: Confused, das aber höchst strukturiert und eingängig mitreißend – ebenfalls 11/10
—  Communication Breakdown: Der Urschrei von Punk-Rock, herrlich hingerotzt und voran gepeitscht vom donnernden Bass – 9/10
—  How Many More Times: aus dem Bluesstück von Howlin‘ Wolf einen der besten Rocksongs überhaupt gezimmert, komplex aber doch eingängig – kein Tribut und kein simples Cover, sondern ein Rockmonument von vorne bis hinten, ein Statement – klare 12/10

Und die restlichen Songs sind auch nicht gerade schlecht – somit bleibt als Fazit: Fantastisches Album mit *****

Jetzt zum „nur zwei herausragende“: letztendlich sind es 4: 3 absolut herausragende und wegweisende mit I, III und IV – II ist eigentlich genauso gut wie I, allerdings mehr oder weniger das selbe in Grün, aber für sich genommen ist es musikalisch absolut top.

PG ist einfach nur ein paar Songs zu lang, sondern wären es 5 – aber je nach Stimmung blende ich die paar Füller aus (im zeitalter von Playlists kein problem) und kalkuliere dann für mich intern im Kumbbl-LZ-Ranking doch 5 ;-)

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