Re: Motown – Hits vom Fließband

#9122203  | PERMALINK

bullschuetz

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gypsy tail windDas kann man aber alles so auch nur (falls überhaupt) im Hinblick auf Pop stehen lassen – ansonsten halte ich das, ähm, „nicht nur für einseitig, sondern in dieser Absolutheit für falsch.“ ;-)

Dennoch finde ich, dass nails Kommentar zum Kern führt. Motown ermöglichte es, ganz grob gesagt, Gesangs- und Performer-Talenten, auf allen Ebenen mit professionellen Sidekicks arbeiten zu können: Songwriter, Produzenten, Backingband, Tanz- und Gesangslehrer, PR-Abteilung etc pp. Manche sind in diesem einerseits extrem fördernden, andererseits natürlich auch rigiden, teilweise auch einschränkenden Betrieb gereift und konnten sich freischwimmen (Marvin Gaye, Stevie Wonder), andere dürften daran zerbrochen sein (die Supremes-Mädchen, die im Schatten von Diana Ross untergingen, etwa). Man kann den Motown-Produktionsmodus durchaus ambivalent sehen, menschlich wie künstlerisch, Go1 hat das ja getan. Es ergibt aus meiner Sicht aber keinen Sinn, das Gute den Künstlern zuzuweisen, die Talent hatten und sich Mühe gaben, und das Schlechte dem musikapitalistischen Produktionsapparat.

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