Re: The Necks – minimal jazz from down under

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vorgarten

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ich hoffe ja sehr, dass es davon mal einen mitschnitt geben wird. tatsächlich fühlte man sich wie in einer schachtel in einer schachtel und würde gerne mal von einem anderen standpunkt nachhören, was die da eigentlich gemacht haben.

die necks mal wieder im studio, deshalb kontrastprogramm zum jüngsten live-erlebnis. wie schon OPEN ist VERTIGO ein dezidiert fabriziertes werk, kunstvoll geschichtet und zusammengeb(r)aut, gegen (fast) jede idee von einer großen bewegung, die man zumindest live mit ihnen assoziiert.

vertigo, schwindel: man denkt, dass sich alles bewegt, und in wirklichkeit bewegt sich nichts. schwer zu beschreiben, was hier passiert. großer soundreichtum (allein abrahams ist auf klavier, e-piano und orgel zu hören, die ganzen elektronischen verfremdungen nicht eingerechnet), großer abwechslungsreichtum: kaum ein eindruck bleibt länger bestehen. zumindest drei unterschiedliche frequenzen arbeiten gegeneinander: es gibt lang gehaltene drones, von der orgel und dem gestrichenen bass, manchmal klingt beides zusammen wie eine tampura. dann gibt es hektische bewegungen, arpeggien, perkussionsgeraschel, die ebenfalls phasenweise länger durchgehalten werden, aber einem anderen rhythmus folgen. schließlich gibt es erruptive kracheinlagen (buck auf schlagzeug und e-gitarre), die so jäh auftauchen, als ob man ein anderes stück tape mit völlig anderer musik versehentlich einmontiert hat. diese drei ebenen aber nicht in verdichtung, sondern als phasen, die auftauchen und wieder verschwinden. zwischendurch nur ganz wenig material, nach der hälfte sogar nur e-piano mit pausen dazwischen (zeit, die platte umzudrehen, VERTIGO geht auch nur 43 minuten, also tatsächlich: vinyl).

die sounds bleiben durchgehend interessant, düster, latent krautrockig. sie entwickeln sich nur nicht. es ist aber auch keine collage. eher wie ein mittlerer raum, mit vielen türen zu band-proberäumen, deren bewohner alle was mit dem grunddröhnen des hauses machen, und es wird mal die eine, mal die andere tür aufgemacht, mal eine offengelassen, mal nur kurz hineingelugt.

ein reifes, noch mal völlig anderes werk der necks. mit minimalismus hat das nichts mehr zu tun. man hört das auch weniger trance-haft, sondern – je nach schwindel – wahrscheinlich jedesmal völlig anders.

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