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Blues to Bechet
Habe mich erst ein kleinwenig in diesen sound einhören können, Schnipsel von diversen Auftritten der Band. Ist wohl wirklich nur live dabei zu würdigen, deswegen noch keine Beurteuilung von mir. Erster Eindruck aber positiv. Vielleicht ist das label „minimal“ etwas irreführend? (dazu schlägt der Pianist zu viele Tasten an). „repetitiv“ trifft es vielleicht besser.
das ist beides wohl so falsch wie richtig. „minimal“ ist die musik der necks nicht, was die tatsächliche fülle von material angeht – es stimmt, was du über abrahams sagst: das ist kein pianist, der nur das nötigste spielt. „repetitiv“ ist sie auch nicht nur, weil sie sich immer entwickelt – und zwar anders als reichsche phasenverschiebungen z.b. es hat auch nicht viel mit brian enos ambient-konzept zu tun, also „weg von der erzählung, hin zur landschaft“, „weg vom aufgeführten ereignis, hin zur klanglichen form“. trotzdem hat die musik der necks ansätze von minimalismus, repetition und ambient.
was man wohl meint, wenn man für sie das „minimal“-label verwendet, ist, dass die wahrnehmungsprozesse gegenüber der musik wichtiger sind, als das, was da tatsächlich an materialentwicklung passiert. es entstehen räume in den pausen zwischen zwei tönen, es kommt einem erdrutsch nah, wenn der bass auch nur den anschlag desselben tons verändert, der prozess der musik bindet das hören so unmittelbar an details, dass man das große ganze der entwicklung des stücks nicht mehr mitbekommt.
insofern kannst du die necks nicht wirklich verstehen, wenn du mithilfe von schnipseln dich in ihren sound einhörst (der ist, würde ich jetzt mal behaupten, nicht so ungewöhnlich). das aufregende bei ihnen ist, ob nun live oder auf ihren zusammgeschichteten studioalben, sich den einzelnen stücken in voller länge, ohne ablenkung, ganz auszusetzen.
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