Re: 26.01.2014

#9093127  | PERMALINK

duplo

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Auch wenn du deine Nachfrage bereits gelöscht hast, Wolfgang, zwei/drei Anmerkungen meinerseits zu Tina & Sharon.

Vorab, ich halte ‚I Learned the Hard Way‘ für ein herausragendes Soulalbum, mit etlichen coolen Grooves, phantastischen Bläsersätzen, einem wohlig-warmen Orgelbett usf. Perfekt.
Und diese Coolness steht Sharon verdammt gut, hier kann ihre Stimme auch mal zum spitzen Schrei anheben, um dann wieder sanft im Flow zu landen.

Mittlerweile habe ich mir nun Retreat! mehrmals angehört.
Die Bridge ist wirklich toll, der chorische Bläsersatz ab Minute 2:20 ebenso.
Die recht dünne Gitarrenarbeit der ersten Strophe allerdings, die ja ein Versprechen auf Späteres sein könnte, wird im Refrain letztlich nur wiederholt. Deshalb geht mir im Refrain der Groove, den die Hörner in der Bridge ansetzen, verloren. Da vermisse ich eine knackige Hookline o.ä. was Druck aufbaut/hält. Das soll dann die Stimme leisten, aber ich höre ich nur das angestrengte, atemraubende ‚Aus dem Weg‘-Geschrei, das mich stark an Tina erinnerte.
Am Ende geht ihr bei der ganzen Stimmakrobatik die Kraft aus und der Druck flöten.
Keine Ahnung, was sie sich nach ihrer Krankheit hier genau beweisen musste.

Kurz: Wenn einen der Groove nicht packt (Hook’n’Horn), wirkt der stimmlich betriebene Aufwand eher hektisch und hysterisch.

Wie ist denn der Rest des Albums?

Von Tina (& Ike) kenne ich letztlich viel zu wenig, als dass ich mich auch nur irgendwie sinnvoll dazu äußern könnte.
Besitzen tue ich nur ‚Workin‘ Together‘ von 1970, und die lag lange nicht auf.

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