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Ragged GloryMag sein, dass es ein wunderbares Lied ist, den Track an sich finde ich gemessen an Springsteens Talent eher fade (ich habe meine 7″ Delia geschenkt).
Da sind wir vollkommen unterschiedlicher Meinung.
Close to the edgeThats it. „Americana“ ist doch wirklich in jeder Hinsicht die Verschwendung von wertvollen Ressourcen. Neill sollte sich mit hoffnungsvolleren Dingen beschäftigen. Z.B. hätte er in der Zeit Archives II. vorantreiben können.
Ah, den Finger in die Wunde gelegt.
kramerIch bin zwar nicht der größte Fan von „A Letter Home“, aber das Album ist zumindest weitgehend konsequent.
Das ist es wohl. Manchmal wäre weniger Konsequenz vielleicht die bessere Entscheidung.
Dass Neil auf dem Album „sloppy“ rüberkommt, finde ich nicht so tragisch. Es hätte mich eher verwirrt, wenn er sich mit sauber arrangierten und ausgiebig geprobten Songs in die Kabine begeben hätte. Auch „Tonight’s The Night“ ist im positiven Sinne „sloppy“ und einige der Reaktionen von damals sind deinen Beanstandungen nicht unähnlich. Schlaf lieber noch einmal eine Nacht darüber, denn ich finde deine Kritik ziemlich übertrieben.
Ich mag es ja, ein wenig zu übertreiben. Dennoch: Man kann die raue emotionale „Sloppiness“ von TTN nicht mit diesem Album vergleichen. Monoton hat es ja unten ausgeführt, und eigentlich schreibst du es selbst: das eine ist im guten Sinn „sloppy“ – A Letter Home eher im schlechten Sinn.
Mich stört neben der Soundqualität eigentlich eher, dass er nicht darauf geachtete hat, dass die Songs alle 1947 oder davor entstanden sind. Dann wäre das Konzept wirklich stimmig gewesen.
Aber er wollte ja Musik aufnehmen, die ihn als…usw.
Was deine Mutmaßungen zu den Verkaufszahlen betrifft: Würde es dich ernsthaft wundern, wenn sich so ein Album nur schleppen verkauft?
Nein, aber da steckt möglicherweise noch mehr dahinter. Könnte es sein, dass Jack White Neil Young benutzt hat, um seine kommerziellen Interessen zu fördern?
monotonWenn man dann noch Youngs jahrelangen Kampf gegen digitalen Klangverlust dazu nimmt, versteht man diesen Bullshit durch Omas Strumpfhose aufgenommen noch weniger und ist wieder bei: Frechheit. Was kommt als nächstes?
In der Tat: das ist schon sehr eigenartig. Das zeigt aber auch die Widersprüchlichkeit Neil Youngs: einerseits der Kämpfer gegen die Digitalisierung, andererseits der Pionier digitaler Aufnahmen. Beides passt in seinem Hirn sicherlich irgendwie zusammen.
Ich empfinde das Album nicht als Frechheit, wenn ich aber 100 Euro ausgegeben hätte, dann würde das vermutlich anders aussehen. Wynton Marsalis hat als Bonus-Track mal einen Song auf Schellack aufgenommen, so etwas wäre auch hier ok gewesen: das Album als kostenloser Download -dagegen hätte niemand etwas gehabt. Oder einzelne Tracks. Gibt sicher kaum jemanden, der A Letter Home mehr als zweimal komplett durchhört.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.