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Onkel TomNatürlich höre ich auch lieber Musik als darüber zu lesen, empfinde das Lesen allerdings als gute Bereicherung, auf die ich nicht verzichten möchte. Gerade in der aktuellen Ausgabe haben gleich mehrere Rezensionen mein Interesse geweckt, welches ich dann durch gezieltes Nachhören (auch im Net) weiter vertiefe. Für mich schliesst sich da nichts gegenseitig aus. Wahrscheinlich gehöre ich aber auch zu den Personen, die „…und nebenbei nahelegen, dass sie diesbezüglich immer noch auf dem Erkenntnisstand ihrer Pubertätsjahre stehen geblieben sind…“.
Ich meinte mit dem drüber lesen auch weniger Rezensionen, die ich immer noch und immer wieder sehr gerne lese, sondern mehr das, was dem Hörenden den großen Erkenntnisgewinn bringen soll und sicher individuell betrachtet auch immer wieder bringt. Das „in einen Kontext setzen“, wann und unter welchen Bedingungen ist ein Album entstanden, wie war seine damalige Wirkung, welche Wirkung hatte es auf nachfolgende Künstler etc.pp. Kann alles sicherlich sehr spannend sein, bleibt für mich, in meiner
Selbstbefriedigung
beim Hören eines Albums, dennoch sekundär. Um es knapp und vulgär auszudrücken, ein Album, das ich Scheiße finde, finde ich auch Scheiße, wenn ich zwei Bücher drüber gelesen habe, und ein Album, dass ich mag, erreicht mich auch ohne den Diskurs der schreibenden Zunft. Das mag vielen eine zu banale Herangehensweise sein, es macht Musik für mich und andere dennoch nicht „egal“ oder zum reinen berieselnden Klangteppich. Ich kann jeden akzeptieren, der sich intensiv und vor allem auch retrospektiv mit Künstlern beschäftigt, habe aber manchmal den Eindruck, das „die andere Seite“ es mit der Banalisierung derer, die es anders angehen, etwas übertreibt.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!