Re: ROLLING STONE: essential reading?

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irrlicht
Nihil

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RosebloodDen Großteil meiner letzten Musikentdeckungen habe ich durch Freunde, Club-Besuche oder durch das einfache Anhören kennengelernt, nicht durch das Lesen darüber. Das meinte ich damit, als ich schrieb, dass ich durch Rezensionen keine Anregungen finde, einfach deswegen, da die momentane Art, wie ich entdecke, anders ausgelegt ist, als wohl deine.

Würde ich gar nicht sagen. Ich empfinde gerade diese unmittelbaren, erstmaligen Eindrücke – die noch ungetrübt sind von Vorstellungen, Einordnung und Bewertung – ein ums andere Mal als besonders erfrischend. Es ist schlicht großartig das Internet zu durchforsten, wie ein großes unendliches Meer – ständig begegnen einem Perlen, die man vielleicht nie entdeckt hätte, wenn man nur auf den festen Tauchrouten unterwegs gewesen wäre. Ich bin auch heute noch gerne auf Konzerten, wo ich die Künstler vorher nicht kenne, höre im Laden in etwas ein, nur weil mich das Cover fasziniert usw. usf. So funktioniert die Sache ja auch – Kunst ist so direkt und universell, dass sie auch für sich wirkt. Ich bin der Überzeugung, dass die Menschen schon damals gespürt haben, welche Macht und Schönheit in einem Werk von Ravel oder Liszt steckt – auch ohne davor einen Text über sie in der New York Times oder bei Spiegel online gelesen zu haben.

Nach meiner Erfahrung gewinnt man aber immer daran, wenn man versucht Dinge näher beleuchten zu wollen. Ob man nun Fachpresse schmökert, der Band nachreist und fleißig als Follower jeden Tweet liest oder einfach sich selbst ein paar Gedanken macht, ist letztlich zweitrangig.

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Hold on Magnolia to that great highway moon