Re: ROLLING STONE: essential reading?

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roseblood

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Beiträge: 7,089

monotonDann fange doch bitte hier Deine Argumentation zu diesem Thema an. Was genau wünschst Du Dir? Welche Themen würden Dich dazu animieren, den RS zu kaufen?

Wie Bullitt schon schrieb, kann sich der RS nicht um jeden noch so verstreuten Leserwunsch kümmern. Zudem wäre es dann nicht mehr der RS, wenn der Schwerpunkt sich um 180 Grad drehen würde.
Da ich wie gesagt die Zeitschrift nicht lese, würde mich interessieren, in welcher Fülle Daft Punk, Arctic Monkeys, MS MR, London Grammar, Darkside oder Rhye letztes Jahr ein Thema waren (ok, Daft Punk und die Monkeys dürften wohl Erwähnung gefunden haben)? Alles Bands mit Alben, die nicht nur bei mir einen hohen Zuspruch bekamen. Oder wie verhält es sich dieses Jahr mit MØ, Banks, Broods, SOHN oder Todd Terje. 3 dieser Bands/Künstler haben vor kurzem ein Album auch mit hoher Höhrerfrequenz herausgebracht, die anderen könnten nachziehen. Das sind beispiele für aktuelle Musik, die mich und viele andere junge Hörer interessiert, die aber (wohl) im RS nicht (wirklich) stattfindet.

Jan_JanRoseblood, ich verstehe dich so, dass du Musikjournalismus ausschließlich daran misst, ob du die nach dem Lesen Musik kaufst oder nicht?

Nein. Es ist schwierig, durch eine Musikzeitschrift, die nur einmal im Monat erscheint, noch wirklich „Neues“ zu entdecken, zumal man durch das Internet täglich über Neuheiten stolpert und somit vieles vorweggenommen wird (wenn auch anders recherchiert). Eine Musikzeitschrift kann diese Aktualität nicht bieten. Der Reiz einer Musikzeitschrift für den Käufer ist oft doch auch ein persönlicher Bezug zum „Sein“ der Zeitschrift oder zu gewissen Autoren (wie hier WD). Fehlt dies, kann man ein Nichtkauf der Zeitschrift verschmerzen.

weilsteinDafür hat Sternchenmartin immer super Frisuren.

Das dachte ich mir letztens auch wieder. ;-)

tops
Klar, aber würde sich ein Magazin mit „kulturellem Anspruch und Entschiedenheit“ in Anbetracht einer – wie Roseblood postuliert: „zeitgemäßen“ – Anspruchslosigkeit und Beliebigkeit hinreichend verkaufen lassen?

Mich hätte es zugern interessiert, wie du Musik heute entdecken und konsumieren würdest, wenn du 40 Jahre jünger wärst. Ich glaube kaum, dass du dann noch dieselbe Haltung hättest. Ich finde es falsch andere aufgrund einer anderen Sozialisation zu verurteilen. Ich bin mit dem Internet halb aufgewachsen und wenn es mir Vorteile bringt (auch hinsichtlich der Musik), dann nutze ich diese gern.

Vielleicht kannst du einen Überblick über die Verkaufszahlen des RS geben? Weißt du, ob ein Rückgang in den letzten Jahren zu verbuchen ist?

tops
Nun, das „Interesse“ an Musik erschöpft sich halt in möglichst bequemer Suche nach Musik, die dem Suchenden gefällt. Dafür braucht es in der Tat keine Musikpresse, keine Kritik, keinerlei gedanklichen Aufwand. Gegen so ein Hobbyhörertum ist freilich wenig einzuwenden, solange der unbedarfte Hobbyhörer seine zufälligen Durchklickerkenntnisse nicht zum Maßstab erklärt.

Genauso wenig sollte eine andere Sichtweise als Maßstab erklärt werden.
Das fängt ja schon damit an, dass du Musik, die nicht auf Vinyl erscheint, ignorierst. Ob das der richtige Weg sein soll? Ich weiß ja nicht…

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