Nach erstem Hören:
Defintiv starkes Album und die ****1/2 von Willander scheinen gerechtfertigt zu sein. Besser als Cave´s Meisterwerk (das ist es nämlich für mich) „No More Shall We Part“? Wahrscheinlich nicht. Aber auf jeden Fall zumindest teilweise schöner. So klingt doch Cave auf dem herrlichen Opener „Wonderful Life“ und auch auf den folgenden drei Tracks lang nicht so verzweifelt, aufgegeben wie auf „No More…“. Nein, zwar immer natürlich melancholisch, aber auch irgendwie zufrieden. Mit „Bring it On“ ist sogar eine wie ich finde recht mainstreamige Nummer drauf, bei der es aber besser gewesen wäre, wenn Cave die Lead-Vocals beim Refrain selbst übernommen hätte (ob ich es dann immer noch als „recht mainstreamig“ empfunden hätte?). Mit „Dead Man in my Bed“ gibts dann zum ersten Mal richtig Lärm. Der Song wirkt zunächst nach „No more…“ und dem noch ruhigeren „The Boatman´s Call“ etwas fremd, macht aber schnell Sinn. Danach dann wieder alles ganz ruhig, die fantastischen Bad Seeds wieder unscheinbarer (fantastisch vor allem Geiger Waren Ellis, der noch etwas mehr in den Vordergrund rücken darf als beim Vorgänger) und bei „Still in Love“ sowie „There is a Town“ Cave sich dann doch wieder in leiser Verzweiflung übend. Trotzdem: wenn er „you might think I´m crazy, but I´m still in love with you“ singt, das ist unnachahmlich und traurigst-schön. Danach noch zweimal schön leichte Kost um mit dem fast fünfzehnminütigen „Baby, I´m on Fire“ abzuschließen: selten so einen wunderbar kaputten Krach gehört. Der Text zu diesem Höllenstück (trifft es besser als „Wahnsinnsstück“ (Willander)) hat Cave offensichtlich Spaß gemacht, aber das Hören dieses Teils tut das auch. Der Drang nach sinnlosem Rumhüpfen befällt einen. Und ich freu mich schon das Video dazu anzugucken…
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