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„Zwischen Welten“ (Wettbewerb): „Okay, also Zehrfeld ist im Boot, das ist schon mal gut.“ – „Ja, auf jeden!“- „Der spielt jetzt jedenfalls unseren Soldaten in Afghanistan, mit dem toten Bruder, gefallen gleich um die Ecke.“ – „Ja, prima. Und auf der anderen Seite?“ – „Da haben wir diesen wirklich entzückenden afghanischen Dolmetscher mit dem toten Vater und der studierenden Schwester.“ – „Gut, haben wir also auch gleich die Emanzipation-vom-Kopftuch-Nummer mit drin.“ – „Der Soldat und der Dolmetscher, die werden dann halt Buddies, so mit den nötigen Abstrichen und zwischendurch Augen-geradeaus-Herr-Major-Dings und so.“ – „Aber es muss schon klar werden, dass der Einsatz…“ – „… ne ganz ambivalente Sache, klar. Aber eigentlich nur helfen und so, keine Frage.“ – „Und Krieg? Weil, ich meine, ist ja jetzt auch nicht…“ – „Klar, haben wir drin. Gibt auch heftig Verluste.“ – „Gut, und die beiden werden also Freunde, und dann?“ – „Wir dachten, man könnte ja noch zeigen, dass die Stammesfürsten vor Ort…“ – „Ja, sehr gut, ist ja alles doch unüberschaubar da unten.“ – „Genau, und da dachten wir, könnte man ja so ein gemeinsames Abendessen zeigen, im Camp, das schweißt dann ja auch…“ – „Ja, sehr schön. Und dann müsste noch ein Unglück, also irgendwas, was die Grenzen sprengt…“ – „Jaja, also, die Schwester des Dolmetschers wird vom Motorrad ihres Bruders geschossen. Und dann muss Zehrfeld irgendwie Regeln brechen und richtig was riskieren, um sie zu retten, und dann militärisch bestraft werden, aber menschlich aufrichtig bleiben und daran wachsen.“ – „Gefällt uns sehr gut, aber ich denke, wir sollten doch irgendwie kritischer enden.“ – „Kritischer? Ja, hmmm, was könnte man da…. Vielleicht könnte der Dolmetscher dann doch noch erschossen…“ – „Ach ja, das klingt doch ganz… Machen Sie mal!“
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