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„Kreuzweg“ (Wettbewerb): Dietrich Brüggemann hat einen unerwartet formstrengen Film über eine 14-Jährige gedreht, die vorsichtig gegen ihr fundamentalkatholisches Umfeld aufbegehrt. Gegen eine Welt, in der ein unkeusche Gedanken Todsünden sind, Soul und Gospel satanische Rhythmen haben und die katholische Kirche ein modernistischer Haufen vom wahren Glauben Abgekommener ist. Jede der 14 Szenen ist einer der Stationen des Kreuzwegs Jesu zugeordnet. Alle Szenen kommen ohne jegliche Schnitte aus und in nur dreien ändert die Kamera ihre Position. Lebendig wird die triste Szenerie durch das einnehmende Spiel der jungen Lea van Acken, aber auch von Franziska Weisz als ihre stahlharte Mutter. Dass die Geschichte kein gutes Ende nimmt, ist natürlich schon in Titel und Konzept manifestiert, aber das Wie und Warum ist dann doch überraschend. Ein harter, streckenweise haarsträubender Film – und mit Sicherheit einer der besseren im Wettbewerb.
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