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nail75Die besten Jahrzehnte des ALBUM-Jazz waren selbstverständlich die 1950er und 1960er. Das ist im Jazz weniger zweifelhaft als in anderen Musikstilen. Und dass Coltrane, Mingus und Miles die Künstler sind, auf die sich die Jazzfans hier im Forum einigen können, ist jetzt auch keine Überraschung, oder?
Da sich leider nur relativ wenig User an der Liste beteiligt haben, ist die Bandbreite relativ gering, das gebe ich gerne zu. Wenn du mitgemacht hättest, dann wäre das Ergebnis vielleicht anders ausgefallen, jedenfalls partiell.
Ich habe mitgemacht!
Versteh mich bitte nicht falsch: Natürlich ist diese Liste zwar nicht verkehrt aber gleichzeitig auch verzerrt und nur sehr bedingt gültig oder maßgeblich oder was auch immer. Wenn sie dann aber den heute ja schon üblichen Anspruch erhebt „das Beste aller Zeiten“ zu repräsentieren, kann man das doch nicht allzu ernst nehmen. Wenn ich das „Beste aller Zeiten“ google, finde ich mindestens zehn Listen mit den besten Filmen aller Zeiten, die besten Alben und Songs aller Zeiten, die besten Games aller Zeiten, den besten Tennisspieler, Skispringer und Detektiv aller Zeiten und sogar die besten Umsatzbeschleuniger aller Zeiten. Was ich vermisse, ist nur die beste Liste aller Zeiten.
Alles ist heute „das Beste aller Zeiten“, darunter geht gar nichts mehr. Überhaupt leben wir offenbar in den besten aller Zeiten. Eigentlich kann man dann auch nach Hause gehen, den was besseres wird ja nicht mehr passieren.
Da muss man sich auch mal drüber lustig machen dürfen, oder?
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)