Building Instrument

[udw so little gets done Registriert seit: 22.06.2005 Beiträge: 3,284]

Durch Zufall bin ich auf dieses norwegische Trio gestoßen, das gerade auf dem mir bisher unbekannten Hubro Label sein selbstbetiteltes Debüt veröffentlicht hat.
Angefangen hatten Mari Kvien Brunkvoll (vocals, sampler, zither, percussion, kazoo), Øyvind Hegg-Lunde (drums und percussion) und Åsmund Weltzien (synthesizer, electronics, melodica) in 2008, mit dem gemeinsamen Wunsch, elektronische Musik zu erforschen. Das Vorhaben hielt nicht lange, schnell fanden die drei zu ihrer eigenen LoFi-Ästhetik, indem sie Melodica und anderes Kleininstrumentarium dem Synthesizer beigesellten. Das Ergebnis ist ein bizarrer, einnehmender Mix.
So reduziert das Trio seine Mittel auch einsetzt, über ihre Offenheit und Spielfreude erreichen sie eine ungemeine Komplexität. Sängerin Mari, die hier ausschließlich auf norwegisch singt, bindet die flanierende Musikalität mit einer angenehmen Portion catchyness. Die Atmosphäre ist karg und doch versponnen, wehmütig zuweilen, märchenhaft. „Historia“ beginnt das Album mit einem spinetthaften Zither-Beat, umrahmt von galoppierender Percussion und warmen Synths, bevor eine nordische Folkmelodie in diesen verwilderten Garten bricht. „Alt E Bra“ bringt die wehmütige Erinnerung an etwas, das einmal ein Sambarhythmus gewesen sein könnte, jetzt aber nur noch das verkaterte Klangspiel auf den Weingläsern des letzten Abends ist und legt eine so verquere wie eingängige Melodie darüber. Selbst wenn wie in „Kanskje“ Maris Stimme nur von einer nach See duftenden Melodica und dem Schlagzeug begleitet wird, bleibt die Musik vielschichtig, schleierhaft, schwer zu greifen.
Für mich ist Building Instrument mit seinen Tempowechseln, Richtungsänderungen und facettenreiche Stimmungen, vor allem aber dem sympathischen Understatement eine ganz spannende Neuveröffentlichung dieses Jahres.

Alt E Bra

Historia

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so little is fun

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