Anonym
Registriert seit: 01.01.1970
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Es gibt massenhaft Menschen, die Rosamunde Pilcher lesen, Harry Potter für das Beste überhaupt halten und in Sachen Musik nur Formatradio hören und dabei freundliche, liebevolle, hilfsbereite, sozial kompetente und vielseitig interessierte Menschen sind, mit denen man bestens über Politik, Fußball, Kochrezepte, Altenpflege, Kindererziehung, ihre Reiseerfahrungen in Afrika oder auf dem Mount Everest und vieles andere mehr reden und von denen man allerhand lernen kann und die einem in mancher Hinsicht gar als bewundernswertes Vorbild dienen können. Selbstverständlich sind das keine Idioten, selbstverständlich sind die nicht charakterlos, und selbstverständlich sind die als Menschen nicht uninteressant oder verachtenswert.
Nur möchte ich mit denen eben weder über Literatur noch über Musik diskutieren.
Denn natürlich beurteile ich einen Leser oder Hörer nach seinem Geschmack! Nicht als Menschen, sondern eben als Leser und Hörer. Wenn zum Beispiel jemand über Harry Potter nicht hinausgekommen ist, dann weiß ich, dass der mir über Literatur nichts erzählen kann, was ich nicht schon weiß. Was ich machen kann: Ich kann, wenn er zuzuhören gewillt und interessiert ist, versuchen, ihm den einen oder anderen Lektüretipp zu geben und den einen oder anderen neuen Horizont zu eröffnen. Vielleicht kommt dann mit den Monaten doch ein Gespräch über Literatur zu Stande. Und umgekehrt merke ich, dass ich von anderen Lesern/Hörern eine Menge lernen kann, selbst wenn sie mir zum Beispiel als RS-Forums-Charaktere menschlich unsympathisch, besserwisserisch oder schräg vorkommen.
Und wenn zum Beispiel Robin Henry Miller und Feuchtgebiete in seinen Top Ten führt, denke ich, na, das ist doch immerhin ein Anfang – Miller ist super, Feuchtgebiete kann man lesen, und Robin, ich prognostiziere Dir zuversichtlich, dass beide Werke im Lauf der Jahre aus Deinen Top Ten wandern, wenn Du wachen Herzens immer weitere Bücher liest.
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