Startseite › Foren › Kulturgut › Print-Pop, Musikbücher und andere Literatur sowie Zeitschriften › Die Drucksachen › … und ich sage Dir wer Du bist? › Re: … und ich sage Dir wer Du bist?
grünschnabelKannst du mal benennen, was für einen Eindruck du also von einem User hast, der Pilcher-, DJ Ötzi- und meinetwegen noch VW-Käfer- sowie Nudel-Fan ist und ungefähr einmal pro Monat seinen Forumsausraster bekommt? Und bitte beantworte mir die Frage, warum sich in dem Moment an deiner Beurteilung dieses Users etwas ändern würde, wenn du merkst, dass das mit DJ-Ötzi-Fantum ein Missverständnis war und er in Wirklichkeit Jimi Hendrix hört. Und trotzdem Pilcher verehrt.
grünschnabel, ich finde im Grunde läuft es in einem Forum kaum anders ab, als auf der Straße, im Büro oder im Unihörsaal. Man lernt Personen (User) kennen, man liest ihre Beiträge, erkennt ihre Vorlieben, bemerkt ihre Gedanken zu Politik, zu Kultur, ihre Fähigkeit zu argumentieren, sich Dinge anzueignen und Meinungen zu überdenken, man kann bemerken, dass der eine verstockt über Jahre auf den gleichen Zeilen hängenbleibt, während andere immer wieder für einen guten Spruch zu haben sind und den eigenen Horizont erweitern. Und so zieht sich das über alle Bereiche. Zu Deiner Frage: Das würde mir sagen, dass die Person nach erstem Eindruck zumindest Dinge in der Kunst sucht und für wichtig hält, die mich eher abtörnen. Und es mir eher schwer fallen würde, in Diskussionen für mich Nahrhaftes gewinnen zu können (etwa eine gute Empfehlung). Du nennst das „küchenpsychologischen Unsinn“, ich finde das ist die allernatürlichste Form von „kennenlernen“. Man liest, man wägt ab, man befindet Aussagen für richtig und anderes für verbiestert, verbohrt oder schlicht dumm. So etwas triffst Du übrigens überall. Ständig kritisieren Kritiker etwas und werden von anderen dafür kritisiert usw. usf.
Gibt es überhaupt eine Möglichkeit jemanden wahrzunehmen, ohne sich dabei ein Bild zu machen? Ich bezweifle das.
--
Hold on Magnolia to that great highway moon