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Herr RossiFatio sagt mir nichts. Die anderen beiden Platten würde ich noch mal eine ganze Weile zur Seite stellen, mit der Britten würde ich es frühestens versuchen, wenn die Kinder 5 oder 6 sind. Und bis das Interesse und die Aufmerksamkeit groß genug ist, um ein komplettes Musikalbum auf Englisch zu hören, das dauert. Ist natürlich alles sehr individuell, aber neben dem eigenen Kind (9) nehme ich ja auch wahr, was ihre Freundinnen so alles wahrnehmen an Musik, Fernsehen, Büchern usw.
Klingt wie ein sehr guter Hinweis. Der Britten steht hier in deutscher Version, die B-Seite einer „Peter und der Wolf“-Einspielung, doch das Angebot wird vielleicht interessanter, wenn sie sechs oder sieben sind und vielleicht das erste Mal ein Symphonie-Orchester gesehen haben (einmal im Jahr gibt es ein kostenloses Schulorchester-Treffen in der Philharmonie, bei dem zum Schluss ein gemeinsam auf der Bühne einprobiertes Stück aufgeführt wird). “Der glückliche Löwe“ ist eine schon ältere Story über einen Zoo-Löwen mit Herzensbildung, und berichtet davon, was der so erlebt. Sein bester Freund ist der kleine Franz, der ihn am besten versteht. Bekam einen Preis im Jahr 1956. Als Hörspiel ist das Brüllen für die Kleine attraktiv, macht sie auch gern mal zwischendurch so.
Die Meinungen gehen da auseinander, aber was es an Kinderliedern gibt, halte ich größtenteils für Mumpitz, ob traditionell oder modern. Auch unsere Tochter hat sich da nie für begeistert. Die große Ausnahme waren die „Ritter Rost“-Hörspiele, die haben wirklich wunderbare und witzige Lieder, aber vor dem 5. Lebensjahr ist das auch nichts und ob es die auf Vinyl gibt?
Vinyl ist nicht das Wichtigste, wenn die Kassette rockt, ist sie genauso gut. Jetzt steht sie halt auf die drehende Scheibe und darauf, dass es langamer wird, wenn sie drauffasst und dass ich so lustig nervös werde, wenn sie mit dem Zeigefinger nur in die Nähe der Nadel kommt. Ein großes Minus aus ihrer Sicht ist, dass sie die Platten nicht selbst aus den Covern nehmen kann.
Zu den Kinderliedern: Ich halte auch vieles für Quatsch, aber sie steht auf die Reitersongs und auf „Backe, backe Kuchen“ lässt sie nichts kommen. Der neueste Hit ist „Tuff, tuff, tuff die Eisenbahn, wer will mit zu Oma fahren? Alleine fahren will ich nicht, da nehme ich mir (xxxxxx) mit.“
Unsere hat in dem Alter noch keine kompletten Filme geschafft.
Den Bullerbü-Film sieht sie nicht am Stück. Die Aufmerksamkeitsspanne beträgt meist 15 Minuten. Dann schaut sie beim nächsten Mal weiter. Zudem ist das ganze ja so episodenhaft erzählt, dass nach 10 bis 15 Minuten ohnehin das nächste Kapitel erfolgt. Sie freut sich, die Figuren zu sehen, die Geschichte ist offenbar noch nicht relevant. Ein gezähmter Hund, ein granteliger Schuster, Kinder, die am Wasser spielen oder mit der Pferdekutsche fahren. Mit Freunden auf der Sommerwiese, darauf springt sie an.
Ehrlich gesagt finde ich Dein Vorhaben zwar lobenswert, aber nicht so ganz realitätsnah. Es hatte seinen Grund, warum man auch schon zu Plattenspielerzeiten kleineren Kindern Cassettenrekorder in die Hand gedrückt hat, damit können die einfach besser umgehen. Ansonsten würde ich empfehlen, in die Hörspiele und Kinderfilme von früher auch erst mal selbst reinzuhören und zu sehen und sich nicht auf die eigenen (nostalgischen) Erinnerungen zu verlassen, manches davon hat eben doch schon ziemlichen Staub angesetzt (etwa Preußlers „Kleiner Wassermann“). Vieles funktioniert aber immer noch bestens (um beim Beispiel zu bleiben: „Räuber Hotzenplotz“, sowohl das Buch als auch der Fröbe-Film aus den Siebzigern, war hier ein Riesenrenner).
Ich vermute auch, dass ich zu früh mit dem Plattenspieler begonnen habe. Sie ist nur so fasziniert von dem Gerät im Wohnzimmer und begleiten es mit so viel Interesse, wenn wieder etwas läuft. Da war es nur ein Versuch.
Wenn wir zusammen im Kinderzimmer spielen freut es sie, wenn sich bei Ihnen auch etwas dreht und es ihr Gerät ist. Noch schöner wäre es, wenn es ein Ding wäre, worüber sie selbst bestimmen und was sie eigenständig bedienen können. Immerhin: den Tonarm hat die Große schon gut im Griff. Aber das Wichtigste ist schon, sie nicht zu überlasten, und es war klar: Sobald das Ding kaputt geht wird es zwar traurig, aber nicht sonderlich schlimm sein.
Whole Lotta PeteDas Ansinnen des Threads halte ich für etwas unsinnig, dennoch einige Tipps:
In diesem alten Thread: Audiospielzeug
findest du einige Anregungen zum Thema Vinylspielzeug, z.B.:
Der gute alte Fisher-Price-Kinderplattenspieler
Diese entzückenden Kinderminiplatten
Pete, mit Dir hätten die Kleinen sicher eine Menge Spaß! Der Vinyl-Killer-Bus ist herrlich, aber leider sehr teuer.
Das Fisher-Price-Ding fänden sie sicher tausendmal interessanter als das entsetzlich empfindliche Erwachsenen-Koffergerät, schon allein, weil Kinder damit die Platten selbst wechseln können. In dem Film „Im Laufe der Zeit“ gibt es einen Plattenspieler für 7“ mit einem Einsteckschlitz, der in einem Lastwagen eingebaut wurde (vermutlich so einer). Wenn das bei ihnen irgendwo hinge und hier die richtigen Singles herumlägen, wäre das für sie ein großer Schritt nach vorn.
Nur mal so: Gerade den Technics SL 700 nur für 7“ gesehen.
Gerade habe ich mal so aus Spaß auf Ebay geschaut, die Fisher-Price-Teile gibt es vorwiegend in den USA, mit Versandkosten von rund 28-35 Euro. Leider! Dazu sind die Märchen leider auf Englisch. Kommt wohl erst im Jahr 2022 in Frage. Oder 2023. Schade!
Sollte das Experiment mit dem Plattenspieler scheitern und dennoch das Verlangen nach einem eigenem Musik-Gerät bestehen bleiben, geht es mit einem Kassettengerät vom Flohmarkt weiter.
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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.