Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Von Abba bis ZZ Top › The Beatles vs. The Stones › Re: The Beatles vs. The Stones
IrrlichtIch finde die Einschätzung „Stadionrock“ auch ein wenig seltsam, um ehrlich zu sein. Ich verbinde damit in erster Linie sehr viel Plumpheit, Wattekonsistenz und Mitsingflair. „Sway“ hat eine definierte Melodie, geradlinige Struktur und eine einprägsame Hook, ist für Stadien also sicher geeignet (ich kann mir jedenfalls vorstellen, wie vierzigtausend Kehlen innbrünstig „It’s just that demon life has got you in its sway“ mitsingen) und das Anfangs-Riff hat eine gewisse Überwältigungstaktik, aber im Grunde entwickelt sich der Song ja zunehmend anders – da ein paar Klaviertupfer, da ein paar nachgezogene Zeilen, dann diese klirrenden Solis. Das ist schon sehr eingängig und bei weitem nicht so komplex aufgebaut wie ein „Stray cat blues“, aber mir einen Tacken zu dreckig, als dass ich dazu eine Fahne schwenken würde.
Vielen Dank, Irrlicht. Mir gefallen Deine Beiträge sehr, da Du immer sehr stimmig und mit Liebe zum Detail argumentierst. Ich möchte mich auch gar nicht mehr groß über Sway auslassen, letztendlich darf man nicht außer Acht lassen, dass Musik nun einmal fernab aller Objektivität auch immer eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. In allererster Linie habe ich den Song als Beispiel angeführt, da Jaggers Stimme hier sehr dünn und irgendwie deplatziert auf mich wirkt (darum ging es mir ja eingangs) – man sehe es mir nach, denn auch das werden viele anders sehen. Die objektiven Argumente für das Attribut „Stadionrock“ hast Du mit Deinem Text vorweggenommen, auch wenn Du unter dem Strich eigentlich für das Gegenteil plädierst. Belassen wir es einfach dabei.
Stray Cat Blues ist übrigens einer meiner absoluten Stones-Favoriten: Dreckiger geht´s nicht. :teufel:
--
"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)