Re: bft#14 – gypsy tail wind

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gypsy-tail-wind
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Für mich liegt der JB-Bezug auf der Hand, ich habe mir bisher nicht einmal überlegt, ob ich das erklären kann und wie … es ist natürlich eine Art Avant-JB, das ist bei den Leuten ja klar. Auch Chicago kamen ja auch andere Gruppen wie EW&F, von denen es eine direkte Linie zurück zu Ramsey Lewis gibt … mich faszinieren diese Zusammenhänge sehr.

Deine Kommentare zu #14 und #22 freuen mich sehr!

Zu #17: es sind halt andere Leute, denen nicht das Glück vergönnt war, für Blue Note aufnehmen zu können … mich stört die Legenden- und Mythenbildung und die ganzen Kanons und Listen, in denen viel zu viel vom Tellerrand geschoben wird, was überhaupt nicht schlechter ist (klar, eine leitende Hand wie die von Alfred Lion hätte vielen Musikern wohl gut getan und bei Labeln wie Mainstream etwa, gab es diese Hand nicht). Andererseits ist es ja doch auch so, dass auch Lion seine Fehler und Schwächen und blinden Flecken hatte (und RVG mit ihm), Klaviere klingen oft schlecht auf Blue Note Platten, nach „The Sidewinder“ wurde der Versuch, den nächsten Jukebox-Knaller nach demselben Muster hinzukriegen zu einer Obsession, die durchaus nervt etc. etc. Roy DuNann brachte für Contemporary einen wenigstens so guten Sound zustande wie RVG (eher einen besseren), die Leute, die für Riverside in New York aufnahmen ebenfalls, und die Columbia-Leute sowieso (aber die sind wohl etwas pfui, das war ja immer schon ein grosser, unhipper Laden …)

Versteh das bitte nicht als Angriff auch Dich, ich versuche bloss, meinen Standpunkt zu einigen Dingen nochmal etwas zu verdeutlichen. Stücke wie #8, #10, #11, #15, #17 oder #20 habe ich hier reingepackt, auch weil sie eben jenseits der kanonisierten Wahrnehmung des Jazz verlaufen – da muss man nicht mal so borniert eng schauen wie Wynton Marsalis, Stanley Crouch und Konsorten, um diese Leute zu übersehen, und das finde ich schade! In dem Sinne: eigene Stimmen, ja, immer! Aber „Neues“, „Innovatives“, gar „Bahnbrechendes“ … schön, wenn man es findet, aber ich glaube die Jazzgeschichte ist über weite Teile zu gut erschlossen, als dass man diesbezüglich noch oft die ganz grosse Entdeckung machen wird (aber #16, die kindische Petitesse, kommt wiederum von einem, dessen Rolle im grossen Ganzen mal korrigiert werden müsste).

Danke für den weiteren Betty Davis-Link. Wie ich schrieb, stammt das Stück gemäss meinem Wissenstand aus den Sessions zu einem nie veröffentlichten Columbia-Album – ein Demo ist es nicht, aber ein fertiger Master Take wohl ebensowenig … da passt ja auch Miles‘ Kommentar am Ende ganz gut ins Bild (und die Arbeitsweise, die er und Teo Macero – if there ever was a hip motherfucker! – zusammen entwickelt hatten und die sie hier wohl, erfolglos, auch mit Betty Davis anwendeten).

Und zu guter Letzt: John Mc – aber klar doch! Ich hätte nicht gedacht, dass es diese Art von „blindem“ Suchen brauchen würde, um ihn zu identifizieren!

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