Re: bft#14 – gypsy tail wind

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friedrich

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Ich möchte noch eine Rückmeldung abgeben.

gypsy tail windGenau! Das Stück habe ich ganz besonders für Dich hier untegebracht :-)

Vielen Dank! Selbst Miles Davis war diese Frau „zu wild“.

Wenn Du magst, Deine Meinung zu #11 würd mich noch interessieren, der geht ja auch in die Richtung der zweiten Hälfte und ist nicht sonderlich beliebt … (oder gleich zu #9-11 – aber wirklich nur, wenn Du magst!)

Habe ich mir mal angehört. Amüsant. Kommentare demnächst.

# 14

Cabaret, klar … Rock’n’Roll! Aber für mich ist das hier eine beinah-religiöse Erfahrung!

Gegen Rock’n’Roll ist nichts zu sagen. Religiöse Erfahrung? Was das Saxophonspielen betrifft würde man aber wohl eher John Coltrane in die Kategorie des Religiösen einordnen, zumal der das programmatisch formuliert. Aber ich bin hier ganz auf Deiner Seite: So wie dieser Saxofonist die Gefühle überschäumen lässt, hat es was Transzendentes. Da muss man sich erstmal drauf einlassen. Natürlich ist das alles Show, aber was für eine!

R’n’R ist ja sowieso eine religiöse Erfahrung. Und God is a DJ.

#17

Warum muss es sich denn abheben? Dazu schrieb ich auch schon ein paar Mal etwas, aber auch das könnte an der unterschiedlichen Hör-Haltung liegen. Der Drummer ist schon ziemlich toll übrigens … vielleicht liegt das Geheimnis auch darin, dass man nicht immer alles muss, was man kann :-)

Es muss sich natürlich nicht unbedingt abheben. Ich weiß aber, dass es unzählige Stücke dieses Genres gibt, Soul Jazz mit Sax, Hammond und mehr oder weniger funky Drummer. Es gibt sogar viele sehr gute Sachen in diesem Genre, die Kataloge von PRESTIGE und BLUE NOTE sind voll davon. Ich kann halt nicht so recht erkennen, was dieses Stück von diesen anderen abhebt. Okay, hier wird mehr improvisiert und das Stück wird dadurch in die Länge gezogen und wird etwas freier. Finde ich ja auch gar nicht übel, aber auch nicht wirklich herausragend. Geht ja ganz schön ab! Und gut: der Drummer steht hier natürlich nicht im Vordergrund sondern erbringt eine eher mannschaftsdienliche Leistung. Aber das macht er sehr gut.

#20

(…) Es gibt hier Passagen (0:55-1:04, 1:22-1:30 – danach kommt ein fast „All God’s Chillun“-Zitat – 1:40-1:56), die mich sehr an die südafrikansiche Saxophon-Tradition erinnern, was wohl nicht ganz zufällig ist.

Uiih, so genau habe ich hier wohl nicht hingehört. ;-)

#21

New Orleans, Karibik, Mexiko, Spanien, Balkan … aber alles auf diversen Umwegen (Äthiopien etwa) … die Mischung aus dem Stottergroove des tiefen Blechs, den Latin-Beats, den Mariachi-Trompeten, die sich zwischendurch erheben, der schamlosen Melodieseligkeit, dem cantabile … mich macht das einfach glücklich. Und die Trauer ist hier doch mit drin, sie lauert hinter jeder weissgetünchten Hausecke in der prallen Mittagssonne. Vita brevis, ars longa ;-)


(José Guadalupe Posada)

#22

Die Zeiten sind doch hier längst durcheinenander … #21 ist (wie wohl auch #18) eine Art globale Dorfmusik, das hier lässt sich zuordnen, vorgarten hat das ja erfolgreich getan – eine kleine Hommage an James Brown. Ich finde den Groove hier unglaublich ansteckend. Wenn ich tanzen würde, dann würde ich mich freuen, wenn dort, wo ich es täte, #20-22 liefen …

Hommage an James Brown? Boah, das kann ich nun gar nicht erkennen. Ich finde JB ja toll, gerade die Reduktion seiner Stücke auf Haut und Knochen, aber das mit größtmöglichem Effekt. Kleinstmögliche Menge an Noten aber größtmögliche Menge an Funkyness. Wie das hier da hinein passt, verstehe ich nicht.

#23

Das hat sich ja aufgelöst … im verlinkten Artikel stolpere ich aber über einen bösen Fehler: „disco star Sylvester adding some vocals“ – 1971, hallo? Davor ist ja die Rede von „funk, down and dirty funk“ – das stimmt natürlich und das konnte man 1971 wohl auch schon so benennen, aber eigentlich war in der Zeit ja der Funk erst grad so richtig im Kommen und der Disco noch ziemlich weit weg, aber egal, um den Artikel geht es hier ja nicht.
Betty Davis kicks ass!

Mag jemand den Gitarristen im linken Kanal erraten?

Eine geschickte Anwendung von Google führte mich zu besagtem Artikel, den ich dann selbst aber nur überflogen habe.

Das Stück ist wohl eine Probe oder ein Demo. Hätte man sicher noch mehr draus machen können, aber allein die Phantasien, die es anregt oder auslöst, sind schon toll. Der Gitarrist? Ich habe hier was gegooglet. Da mir außer John McLaughlin keiner der erwähnten Namen als Gitarrist geläufig ist, würde ich mich mal herauslehnen und einen entsprechenden Tipp abgeben.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)