Re: bft#14 – gypsy tail wind

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so little gets done

Registriert seit: 22.06.2005

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So, hier kommen meine Notizen zu CD Numero 2. Danke Gypsy für die Zusammenstellung. Das hat wieder sehr viel Spaß gemacht. Auch wenn ich wohl keinen der hier vertretenen Musiker kenne freue ich mich schon auf die Auflösung („Auch“ kann auch durch „Weil“ ersetzt werden.)

#13
Mein allererster, spontaner Gedanke war: Davy Graham! Aber natürlich ist er das nicht an der Gitarre. Mit der Trompete wird es dann auf einmal herbstlich, mit einem rauen und prägnanten Ton. Das Thema bleibt simpel, auch das Zwiegespräch mit dem Saxophon klingt eher wie die kurze, freundschaftliche Unterhaltung zweier älterer Herren auf der Parkbank. Ich schweife ab und fantasiere, aber das passiert nur, weil mir der Track gut gefällt.

#14
Hehe, das ist doch bestimmt wieder so ein Bonbon mit Augenzwinkern. Die Begleitung ist ja wahnsinn. Ist das aus einem Western der 40er oder 50er Jahre entnommen? Auch hier wieder: natürlich nicht, aber da bringt es mich jedenfalls unwillkürlich hin. Zum Saxophon kann ich gar nicht viel sagen, bis auf dass das Thema auch nach einem Western-Schlager klingt.

#15
Jetzt wird es eher afrikanisch, vor allem der Bass. Vielleicht liege ich aber auch komplett daneben. Auf alle Fälle wird es groovy, oder doch nur halb. Irgendetwas stottert, aber gerade das übt einen ziemlichen Reiz auf mich aus. Erinnert mich, auch von der Aufnahmequalität her, an den „Jazz aus Südafrika-Sampler“, den ich mal gehört habe, eventuell setz ich mich jetzt aber auch in die Nesseln und das sind alles gestandene, kanonisierte Musiker. Würd mich aber wundern.
Die Soli bleiben irgendwie verhalten und quer im Stück stecken. Unwiderstehlich.

#16
Hier hat mich der Applaus am Ende doch sehr gewundert. Ist das wirklich ein Live-Stück? Oder ist das nachträglich hinzugefügt? Irgendetwas erinnert mich an diesen französischen Bassisten, den Du oder redbeans in einem der letzten blidfoldtests vorgestellt hat. Das Thema kommt mir arg bekannt vor, das Piano (oder der Synthesizer) klingt manchmal fast wie eine Steeldrum. Insgesamt ist mir das aber zu wenig, um meine Aufmerksamkeit zu fesseln und solch verhallten Soundspielereien kann ich auch sonst eher weniger abgewinnen.

#17
Ok, ihr möchtet mich hier wirklich mit aller Macht zum Orgeljazz bringen. Hat ja auch schon Früchte getragen. Und was soll ich sagen: auch hier gefällt mir die Orgel sehr. Der Gitarrist liefert in seinem Solo eher Phrasen, in der Begleitung finde ich ihn da spannender und einfallsreicher. Das Saxophon klingt mir auch etwas zu, hmm, exponiert, vielleicht auch nur, weil der Rest der Band so tight spielt. Nochmal hören. Nein, das Saxophon kann mit dem Kickass-swing des Organisten wirklich nicht mithalten.

#18
Der Track ist ziemlich voll mit bizarren Effekten und Klangspielereien, wenn auch oft im Hintergrund. Sind das zwei Trompeten oder eine Trompete und ein seltsam klingendes Saxophon? Vom Humor werde ich leicht ans AEOC erinnert, klingt aber doch nach neuerem Datum. Irgendwie passt hier alles gut zueinander, da kann ich selbst den wolkigen Klang des E-pianos gut goutieren. Und das Thema (oder eher: der Chorus?) ist auch einfach zu göttlich. Macht Spaß und nutzt sich über die 5 Minuten auch nicht ab, dank immer wieder leicht schräger und wunderschöner Einfälle.

#19
Ich bin ja immer schlecht in der Genre-Bestimmung, aber das hier hat für mich jedenfalls Calypso-Einflüsse. Ist der Pianist der Leader? Sein Solo gefällt mir jedenfalls, auch der Saxophonist klingt souverän, aber für mich etwas weniger aufregend. Oder einfach nur zu bluesig für dieses Setting, obwohl auch diese Melange nach mehrmaligem Hören ihren Reiz entfaltet.

#20
Ui, nochmal Calypso? Und ein wahnsinnig dominant abgemischter Bass, der sehr viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Rein vom Sound her ist mir das hier etwas zu penetrant, die charmante, nonchalante Lässigkeit in #19 war mir lieber.

#21
Jetzt sind wir aber endgültig ins nebenan liegende, sogenannte „World Music“ Regal abgeglitten… Balkan Jazz mit Tuba. Hat irgendwie was schamloses, wie die Musiker hier die Klaviatur der Gefühle rauf und runter gehen. Vom Trauermarsch über die Hochzeit in den Spaghetti Western. Und wieder zurück. Und die Tuba hält stur ihren Rhythmus, toll. Vom Balkan kommt aber keiner, oder?

#22
Diesen Track hatte ich das erste Mal nebenbei laufen, und jener Erstkontakt war eher nervig. Nebenbei erschließt sich der Humor und die Spielfreude nicht, die hier unverkennbar am Werke sind. Mittlerweile bekomm ich das Grinsen aber nicht mehr aus dem Gesicht. Und wieder so eine Lester Bowie Trompete.Am meisten gefällt mir der große Beckeneinsatz in 1:32, da spielt jemand auf einem sehr kaputten Schlagzeug. Herrlich.

#23
Ok, ein Cream Cover… „Politician“, ohne diesen absolut behäbigen, schwerfälligen Groove, der für mich eigentlich das Herzstück des ganzen Songs ist. Hier eher tänzelnd und auf der Dachschräge balancierend. Die Stimme kommt mir gar nicht bekannt vor. Sollte ich ins Blaue hinein raten, würde ich vielleicht mal auf Trixie tippen, eventuell sogar noch mit ihrem Vater an einer der Gitarren? Obwohl, ich glaube nicht. Zumindest nicht, dass Chris Whitley eine der Gitarren spielt (obwohl der Sound ähnlich schmutzig ist…). Das hier ist doch eher was aus den Endsechzigern oder den Siebzigern.

#24
Tuba Jazz Funk Gospel. Und auch hier würde ich auf 70er tippen. Groovy Ausklang, der ohne Blueslickgitarre für mich noch besser klingen würde.

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