Re: bft#14 – gypsy tail wind

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gypsy-tail-wind
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UDWDiesmal hat es bei mir aufgrund beruflicher Verpflichtungen länger gedauert, und da der Stress immer noch nicht ganz abgeklungen ist, hat es auch nur zu Notizen zum spannenden ersten Teil gereicht. Mehr reiche ich dann aber demnächst nach. Danke aber schonmal an gypsy an diese wirklich interessante Zusammenstellung.

Danke Dir! Jetzt bin ich zurück, noch ohne Kater … der kommt vielleicht morgen in der Früh, wer weiss, aber ich will mal nicht hoffen!

#1

UDWDer Einstieg geht schon flott ins Ohr. Ich kann aber wenig erhellendes dazu sagen. Die Zwischenrufe haben mir jedenfalls ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert.

Ich schrieb oben ja schon, dass ich das Ding hier für einen musikalischen Scherz von einem Haufen practical joker halte – einem garguantischen Haufen, nur leider scheint dieses Adjektiv im Deutschen nicht zu existieren, es ist wohl zu üppig …

#2

UDWHier spürt man gleich, dass alle ganz genau wissen, was sie machen und dabei auch keinen Ton zuviel spielen. Sehr schöner Saxophonsound, der die sparsame Route vorgibt. Der Drummer gibt mit seinem Beckenspiel eine kleine feine Schärfe hinein. Das ist alles sehr sicher, auch geschmackssicher und weiß dabei doch zu gefallen.

Der Drummer ist natürlich ein Gigant genau wie der Tenorist … den Drummer habe ich vor ein paar Jahren live hören können, ihm auch rasch die Hand geschüttelt und mich für die Ehre bedankt. Beim Tenoristen hat’s leider nicht gereicht … der Pianist ist die dritte Legende, bloss ist das eine Legende, von der keiner weiss – aber ich schätze ihn auch sehr!

#3

UDWDas hier gefällt mir natürlich, bei meiner Vorliebe für traditionellen Folk. Sehr hübsch und ungebrochen, die Harfe passt ziemlich perfekt zu dem klaren und leicht süßlichen Vortrag.

:-)

#4

UDWSo eine Art Klezmer Blues der als Tango anfängt. Klingt nach großer Halle. Wenn der Tango aufhört kann der zweite Teil die Erwartungen, die der erste Teil geschürt hat, nicht ganz einlösen. Beim Klavier- und Saxophonsolo klingen mir zu sehr Phrasen durch. Könnte allerdings auch die Spaß-Zugabe einer Truppe sein, die zuvor ein sehr anderes Set gespielt hat. Der Track würde dadurch nochmal einen ganz anderen Reiz bekommen.

Das war es vermutlich, eine Zugabe, in der sich ein letztes Mal die ganze Spannung entlädt … die Zugabe ist Hommage an einen der ganz Grossen des frühen Jazz, der wie ich vermute eigentlich direkt neben Louis Armstrong gehörte … und der im Land, in dem dieses Konzert statt fand, wie ein König gefeiert wurde. Da das hier ja einigermassen identifiziert wurde (wer spielt, ist klar) und sowieso bald aufgelöst wird, darf ich hier wohl das Video der Hochzeit verlinken, die zeigt, wie der Herr gefeiert wurde:

#5

UDWTolles Schlagzeug! Wer da im Hintergrund trommelt würde mich schon interessieren. Klingt nach Elvin Jones Schule. Und auch der Bass lässt sich nicht lumpen, der Saxophonist fällt dagegen für mich ein ganz klein wenig ab. Dennoch ein feiner Track.

Nein, der Herr hier ist älter als Elvin – zwar nur ein paar Jahre, aber er fand zehn Jahre früher als EJ zu seinem Stil und spielte in einer Zeit, als noch einige Jazz-Riesen auf der Erde schritten schon mit diesen mit … aus dem Triumvirat des Guten, des Bösen und des Fiesen ist er letzterer (rein musikalisch gesprochen, versteht sich :-))

#6

UDWHier fällt mir nicht viel zu ein. Ich höre da sehr viel Routine im großflächigen Klavier. Und dafür ist mir der Track dann deutlich zu lang.

Dass das Routine ist, ist ein Trugschluss – aber ain anerzogener, den ich selbst auch nur mühsam und über Jahre (zehn, eher zwölf) ablegen konnte, obwohl mein erster Impuls, auf der Scheibe, auf der ich ihn zum allerersten Mal hörte (die steht in meiner Top 100), in die richtige Richtung ging … später kam das Naserümpfen, Ignorieren, kamen Sätze wie „als Begleiter mag ich ihn ganz gern, aber als Leader muss ich ihn nicht haben“ – Irrtum! Aber das muss am Ende natürlich jeder mit sich selbst ausmachen, das ist klar.

#7

UDWEine schöne Stimme, die klingt, als würde sie schon recht viel Erfahrung in sich tragen, ohne das ganz nach außen zu kehren. Die Begleitung ist meist mehr dienlich als wirklich aufregend, aber dann nimmt mich das Kling und Klang doch sehr gefangen und das weiche Bett, das Bass und Schlagzeug bereiten.

Ja, die Erfahrung war hier zweifellos längst da – schön, dass Du das hören kannst! Die Band ist phantastisch, auf anderen Stücken ist sie aber präsenter als hier (zum Glück, sonst wäre sie ja – fast – verschenkt … fast, weil zu einer guten Begleitung ja auch einiges gehört).

#8

UDWUi, das ist aber ein sehr angeschrägter Tenorsound! Diese leicht gebrochenen, etwas dahingeschlufften Statements sind jedenfalls sehr schön. Klingt wie mit zu langen Ärmeln gespielt. Und je länger der Track läuft, drängt sich mir der Bassist immer mehr in den Vordergrund, der so zurückhaltend, solide und auf den Punkt spielt. Das möchte ich bei (oder vor!) meinem nächsten Kater hören.

Das höre ich jetzt, wie gesagt … leicht benebelt, aber noch nicht verkatert … ich höre hier – und das ist wohl kein Zufall – Parallelen zu den langsamen Stücken eines Kollegen, mit dem der Herr hier einige Jahre vor dieser Aufnahme auch mal aufgenommen hatte.

#9

UDWDas Orgelsolo, der Schlagzeuger und die Percussion gefallen mir sehr, das Arrangement dagegen ist nicht so meins. Würde ich gern im Trio hören, oder auch mit Bass. Und die Bluesklischees dann bitte außen vor lassen.

Der Organist ist der Grösste :-)
Trio war damals wohl irgendwie vorbei, zumal für „grosse“ Produktionen … ich finde das Arrangement wie gesagt nicht schlecht, aber ich glaub ich verstehe schon, was Du meinst. Bei dem Arrangeur hier findet sich das Spannende wohl oft in den Details, in den voicings – aber ich bin da auch kein Fachmann.

#10

UDWHier geht es routiniert und mit Spaß zur Sache. Der Orgelspieler in #9 konnte mich mehr begeistern, dafür gefällt mir hier der Gesamtsound besser, auch wenn nichts wirklich Überraschendes passiert (muss ja auch nicht).

Muss nicht, nein – das hatten wir ja oben schon :-)

#11

UDWDas ist nicht wirklich meine Baustelle, vielleicht verschreckt mich auch nur der E-Bass. Am spannendsten ist für mich noch, wie sich der Schlagzeuger durch den Track berserkert, und auch den Pianisten würde ich wohl ganz gerne mal in einem anderen Setting hören, so ein kraftvolles, manchmal etwas brachiales Spiel gefällt mir (auch wenn ich ihn sonst nicht sonderlich einfallsreich finde).

Der E-Bass ist hier eigentlich – zumal wenn man den Namen des Musikers kennt – schon eine Tragödie. Aber so war das halt in der Zeit (mag jemand schätzen, von wann das stammt?). Für den Tenorsaxophonisten waren das seine fünfzehn Minuten.

#12

UDWDer Bass lässt mich erst sofort an „Fleurette Africaine“ denken, dann geht’s aber doch woanders hin. Und hört schon wieder auf. Schöner Ausklang.

Der Bassist hier gehört mit Mingus zu einer anderen Trias … aber damit sage ich wohl schon fast wieder zuviel :-)

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