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Die Gelegenheit will natürlich genutzt sein, also höre ich gerade – zum ersten und vermutlich auch einzigen Male – den kompletten Katalog des Meisters in korrekter chronologischer Reihenfolge durch:
My Winter Of Bob:
01. Bob Dylan ****1/2
Schon lange her, dass ich das Debütalbum das letzte Mal bewusst gehört habe. Die Phrasierung Dylans auf einigen Tracks gerade zu Beginn des Albums hört sich tatsächlich etwas überakzentuiert mitunter an. Aber auch hier gibt es natürlich glitzerndste Songperlen zu entdecken; besonders natürlich ´Baby, Let Me Follow You Down´. Die Qualität der CD ist ordentlich; Dylan´s Stimme klingt natürlich und das Mastering ist auch überzeugend.
Lieblingsstück: Man Of Constant Sorrow
02. The Freewheelin´ Bob Dylan *****
Perfekt. Nahezu. Sowohl in der Songauswahl, als auch in der Aufnahmequalität. Erstaunlich, dass CDs tatsächlich so gut klingen können. Kein Vergleich zu den schröcklichsten Soundverbrechen, wie sie noch auf den letzten Columbia Best Of Remaster Veröffentlichungen zum guten Teil zu ertragen waren. Das Album ist mit über 50 Minuten zudem deutlich länger, als ich es so vom Gefühl her erwartet hätte…
Lieblingsstück: Honey, Just Allow Me One More Chance
03. The Times They Are A-Changin´ *****
Ein äußerst konzises, kompaktes und ungemein zurückgenommenes Album – das klingt, als hätte der Künstler bereits Dutzende Alben veröffentlicht und nicht erst derer zwei. Auch dieses ist übrigens toll gemastert! Lieblingsstück: One Too Many Mornings.
04. Another Side Of Bob Dylan ****
Der etwas sperrige Anlauf für die Trinität aller Alben, jemals, immer, einzig. Vor allem in der zweiten Hälfte dann natürlich doch auch wieder mit herausragenden Momenten und natürlich einem. Lieblingsstück: I don´t believe you…
05. Bringing It All Back Home *****
Triptychon. Links.
06. Highway 61 Revisited *****
Triptychon. Mitte.
07. Blonde On Blonde *****
Triptychon. Rechts.
Wer hätte das gedacht, noch ein verstecktes Triptychon im Dylanschen Frühgewerke:
08. John Wesley Harding *****
DIE klassische Platte. Das Album wird man sich noch in tausenden Jahren anhören können und es wird vollkommen zeitlos wirken. The Great American Songbook. Reduziert auf Gitarre, Mundharmonika und Gesang. Kurze, knackig narrative Wild-West-Balladen. Like Dylan In The Movies. All Along The Watchtower. The Ballad Of Frankie Lee And Judas Priest. I´ll Be Your Baby Tonight. Great!
09. Nashville Skyline *****
Eine heimliche Lieblingsplatte und vielleicht DAS Album für Dylan Novizen. Großartige Produktion, auf den Punkt gebrachte definitive Versionen und Dylan mit einer Stimme, die man in solcher Brillanz bislang von ihm nicht mal zu träumen gewagt hätte. Eine LP der Professionalität und der exquisiten Handwerkskunst, die die Stimmung der letzten Songs auf John Wesley Harding erneut aufgreift, weiterführt und potenziert. Girl From The North Country. Lay Lady Lay. Tonight I´ll Be Staying Here With You. Greater!
10. Self Portrait *****
DER Schritt in Dylans Werk, der seine Zuhörerschaft wohl am nachhaltigsten verstören dürfte. Seltsam, wie vernichtend die zeitgenössischen Kritiken hier damals doch tatsächlich ausgefallen sind. Obwohl Self Portrait doch letztlich nur den bereits mit den letzten Veröffentlichungen beschrittenen Weg konsequent zu Ende führt. Wundervoll schmachtende Jamversionen von Klassikern, toller – warmer Soundmix und Dylan auf der Höhe seiner damaligen Sangeskunst. Letztlich seine Elvis Platte. Blue Moon. Days Of 49. The Boxer. Greatest!
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STANdground.