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danke für die tollen kommentare!
Sehr gerne!
ja, und darauf gibt es noch stücke mit titeln wie „boy scout in switzerland“. eine merkwürdige mischung aus heiligem ernst und totalem quatsch. durch BUG MUSIC bin ich auf jeden fall auf raymond scott gekommen, don byron funktioniert sowieso für mich besser als geschichtsleherer als wynton m. und konsorten.
Wynton et al wollen wohl den offiziellen und sowieso schon gesellschaftsfähigen Teil der Geschichte erzählen (oder fordern gesellschaftliche Akzeptanz für das, was sie machen), Byron wohl auch den weniger gesellschaftsfähigen aber nicht minder wahren Teil. Dazu gehört auch solche Gebrauchsmusik wie Musik fürs Cabaret oder zu Trickfilmen – der man in ihrer Entstehungszeit vermutlich kaum Aufmerksamkeit geschenkt hat, da sie eigentlich nur eins musste: Funktionieren. Aber da war das Publikum dann auch unerbittlich und man konnte sich nicht mit einem wie auch immer gearteten Kunstanspruch rausreden.
Don Byrons Fachkollege John Zorn ist meines Wissens Fan von Scott Bradley, der viel Musik zu Trickfilmen von Tex Avery geschrieben hat. Da gibt es dann diese aberwitzigen Sprünge was Tempo, Instrumentierung und Stil betrifft und die Invasion von Geräuschen aus der Filmhandlung in die Musik. Außerhalb dieses Kontextes wäre das kaum möglich oder akzeptabel gewesen. Hier ist das aber nicht nur möglich sondern toll!
Aber das führt jetzt off topic … Miau-miau!
absolut nicht. das mit dem hit stimmt auch. wie ist denn die compilation sonst so – sind da noch mehr hits drauf oder sparst du dir die für einen eigenen nächsten bft auf?
Ein sehr mixed bag. Das mit dem bft überlege ich mir noch.
nicht viel fürchte ich – dafür waren die 70er und 80er eine zu schlechte zeit für sängerinnen. da konnte karin schön in skandinavien hocken bleiben, und alle kamen zu ihr. andere gingen nach japan… aber auf jeden fall war krog kein mädchen, dass man mal zu quincy jones nach new york schickt – dafür hat sie immer zu sehr ihr eigenes ding gemacht und sich selbst produziert.
Ja, da magst Du recht haben.
sehr gewagt ist ihr auftritt mit carla bley – da singst sie „ida lupino“ in den nichtstrukturierten raum. wenn man sich den schrecklichen naura am anfang klemmt, wird man belohnt… (und ich will unbedingt den pullover des keyboarders haben!)
Ich nehme den Pulli des Bassisten. Und die Haare von Carla Bley.
ja, des einen käse ist des anderen trüffel, oder so. aber man kann hier sagen, was man will – der bläsersatz ist schon der hammer! wenn man den zusammensetzt, kommt der hummelflug raus, glaube ich. und genauso schwindlig macht das.
Dynamit!
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)