Re: bft#13 – vorgarten

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vorgarten

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so, jetzt beginnt das großer herumeiern, denn herr gypsy ist bei einigen sachen verdammt nah dran. darum geht es ja eigentlich nicht (oder doch?), trotzdem der hinweis, dass leute, die noch unvoreingenommen mitmachen wollen, spätestens hier aufhören sollten, mitzulesen.

gypsy tail wind
Hm, okay … auf jeden Fall eine tolle Idee, auch wenn ich natürlich gerne mehr hören würde!

ich auch! leider gibt es von diesem stück mit diesem – wie ich finde – sehr vielversprechendem thema keinen master take, jedenfalls nicht da, wo ich es her habe.

gypsy tail wind#2
Die Pianistin war als solche nie mein Fall, wird es wohl auch nicht werden, ich habe es versucht, auch aufgrund der grossen Wertschätzung, die hier im Forum für sie da ist (die hatte mich überrascht, als ich als Neuling hier ankam). Was sie der erwähnten Band bringt, ist mir klar, kann ich auch schätzen, aber für sich genommen ist sie nicht mein Ding.

jaja, weiß ich da. aber die forums-wertschätzung ist mir neu, wer ist denn hier noch fan? (mal abgesehen von den z.t. euphorischen kommentaren zu ihrem beitrag im mcpartland-duo aus einem früheren bft von mir.)

gypsy tail wind#3
Das Ding gefällt mir recht gut … Tenorsax ist irgendwo in der Post-Coltrane-Schiene, erinnert mich ein wenig an Clifford Jordan … und das Thema zu Beginn hat – darin, wie die Saxophone gesetzt sind – fast etwas Südafrikanisches, sehr laid-back präsentiert, klasse! Wenn nur die Schreihälse nicht so penetrant wären … ist das wieder sowas aus Lateinamerika, Du hattest da schonmal einen grossartigen Track (dem ich noch immer nicht nachgegangen bin … grad nachgeschaut, Moacir Santos meine ich …), aber nein, das hier klingt für meine Ohren doch sehr nach US-Jazz.

das hat streng genommen weder was mit nord- noch mit südamerika zu tun. ich komme da auch mit meinen recherchen nicht weit, könnte mir aber vorstellen, nach der auflösung mehr von euch darüber zu erfahren.

gypsy tail wind#4

Überwinden nicht gerade, aber das ist nicht mein Territorium … sowas höre ich, wenn ich einem Musiker nachgehe, der auch solche Alben gemacht hat, aber einfach so lege ich das eher nicht auf. Jedenfalls höre ich den Track jetzt zum vierten Mal am Stück und er gefällt mir irgendwie schon, der Wechsel zwischen 3 und 4, wie die Bläser arrangiert sind (das Barisax!) … das Tenorsolo ist natürlich viel zu kurz (und wird von der Band zu sehr verdrängt bzw. ist zu leise im Mix), erinnert mich ein wenig an Gato – und fasziniert mich! Ich mag nicht lange herumsuchen, wirklich schlaue Ideen habe ich keine, von den schon genannten abgesehen (bei beiden finde ich aber nichts passendes – ich rede von Roberts und Upchurch), könnte noch Joe Pass ins Rund werfen, das wäre gitarristisch aber ein sehr schwacher Moment für ihn, der einen so schönen, singenden Ton pflegt (wie man ihn in #5 hört).

man sagt hin und wieder, dass dieser gitarrist einen besonders originellen stil habe – hier, am anfang seiner karriere, merkt man aber, dass er einen ganz konventionellen zugang zu seinem instrument hat. trotzdem mag ich, wie er pausen setzt und aus den kürzeln die schärfe entwickelt. mit dem tenoristen ist das ein anderer fall (ja, das mit dem mix ist ärgerlich). der war am anfang toll und wurde dann zu einer marke… hier ist er am anfang – und die suche nach frühen aufnahmen von ihm hat mich zu diesem album geführt.

gypsy tail wind#5

Das Ding hier geht mir zu schnell vorbei … auch hier komme ich aber nicht weiter, trotz vier, fünf Durchgangen.

der richtige name ist schon gefallen, woanders und etwas wahllos. ich bin ja mit diesem singenden ton unzufriedener als mit den kürzelattacke in #3 – aber das stück schwebt einfach an sich.

gypsy tail wind#6

Nein, ich kenne das Stück gewiss nicht, aber es klingt eben dennoch vertraut, liegt wohl an Melodiefetzen und den Changes … es erinnert mich an einer Stelle an einen ganz bestimmten Standard, aber dessen Titel fällt mir grad nicht ein. Das hier klingt für meinen Ohren nach Bossa bzw. Samba – genuin diesmal, also wirklich aus Brasilien oder wenigstens teils mit brasilianischen Musikern.

ganz heiß. deshalb sag ich mal nichts mehr.

gypsy tail wind#7

Der Track ist überhaupt sehr schön, keine Frage, auch das Saxophon! Aber die Stimme berührt mich am Ende nicht so, wie es die meiner Lieblingssängerinnen tun (Sheila Jordan wäre eine von ihnen, Helen Merrill eine andere). Das Saxophon erinnert mich ein wenig an Stan Getz … die Sängerin ist eher Pop als Jazz, oder? (Das ist nicht als Werturteil gemeint!)

berührt werde ich von ihr auch nicht. dafür versucht sie auch zu viel und ist sich etwas zu unsicher dabei. ob sie eher pop als jazz ist, kann man leider nicht sagen, denn alles, was sie jemals aufnehmen durfte, passierte in zwei sessions und passt auf eine cd. genausowenig weiß ich, ob sie danach wieder in einem kaufhaus auf der 5th avenue gearbeitet hat wie zuvor.

gypsy tail wind#8

Ich erinnere mich … ich wollte da ja auch mal hin, kam aber bisher nicht dazu – das muss sich ändern! Bei den Org BFTs bin ich schon länger nicht mehr dabei, ist mir einfach zuviel, ich habe selbst hunderte Dinge, die hier herumliegen und die ich entdecken möchte, regelmässige BFTs sind da eine Überforderung … (zudem machen mir die im kleinen Rahmen hier eigentlich längst viel mehr Spass als die „grossen“ auf Org, wo sich in den BFTs auch Leute tummeln, die man sonst nicht wahrnimmt und deren Geschmack man nicht kennt – mich dünkt nämlich gerade letzteres hier besonders reizvoll, wir haben alle ein ungefähres Bild voneinander und umso spannender ist es, die Reaktionen zu beobachten).

ich bin da auch nur sehr sporadisch. und ich verstehe das überhaupt nicht, wie die das im monatsrhythmus hinkriegen (und ihre auswahl auch noch auf cds verschicken…). hier bin ich auch immer wieder überrascht, was an interessanten überlegungen aufkommen, wenn menschen auf unbekanntes terrain geschickt werden.

gypsy tail wind#9

Ach so, dann halt mal wieder ein Flügelhorn – das ist eine Unterscheidung, die ich nicht mache (es sei denn, ich weiss darum und bilde mir ein, einen Unterschied zu hören, aber ich bin ziemlich sicher, dass man den jeweiligen Ton auch auf dem anderen Instrument hinkriegen würde, wenn man ihn im Kopf hat. Jedenfalls bilde ich mir nicht ein, den Unterschied hören zu können. Nein, dass das Smith ist, daran dachte ich nie, er drängte sich einfach grad auf … aber ich weiss nicht, wer das sein könnte, ein paar Namen fielen mir schon ein, aber da ich deren Solo-Platten nicht kenne, heisst das nichts (Hugh Ragin etwa, oder Olu Dara).

auch kein flügelhorn, aber das sind ja spitzfindigkeiten (obwohl das hier macht schon wirklich was mit dem ton und wird auch nur von wirklichen modulierern gespielt). das kommt übrigens nicht von einer soloplatte. ragin oder dara sind das nicht.

gypsy tail wind#10

Da sind aber schon zwei am Werk, einer am Synthi und einer am Marimba (oder einem unmotorisierten Vibraphon), ja? Oder ist das alles einer? Ich dachte hier mal an Harry Beckett, ob der mal ein solches Projekt gemacht hätte … aber Dein Kommentar scheint ja darauf hinauszulaufen, das der Herr an den Tasten hier massgebend ist? Aber was meinst Du mit „das Drumherum“? Keine echte Trompete, die Vibes? Der Satz verwirrt mich ein wenig. Das Stück gefällt mir von Mal zu Mal besser – aber es ist halt, wie z.B. #3 auch, einfach nicht meine liebste Welt.

du hast natürlich völlig recht – das geht nur auf dem gesamten album sehr durcheinander, weil alle drei auch synth spielen (sogar den gleichen). hier sind es ein synth, eine marimba, eine fast-trompete (aber nicht e), und insgesamt drei leute.

gypsy tail wind#11

Mein Gedanke war „Mu“ von Cherry/Blackwell, aber das ist es natürlich nicht … Lester Bowie scheidet hier aus, nichts von den beiden Duo-Scheiben („Bugle Bop Boy“ mit Charles „Bobo“ Shaw und „Duet“ mit Philip Wilson) passt. Und der Ton passt auch nicht … der Drummer ist ziemlich toll, müsste man wohl auch erkennen können? Warum soll das billig werden, weil ich’s schon habe? Jedenfalls gefällt mir hier die Trompete besser als im Solo-Track vorher – aber der Vergleich schient mir auch irgendwie sinnlos, die beiden sind so unterschiedlich.

auch keine trompete. beide könnte man kennen, sie springen ein in gewissen kreisen ständig an. dass sie solch einen geradlinigen swing spielen, ist aber ein bisschen ungewöhnlich.

gypsy tail wind#12

Einen Verweis kriegst Du von mir gewiss nicht … ich mag ja auch Miles fünfzehn mal mit „Time After Time“ hören, und dann noch zwölfmal „Human Nature“ hinterher ;-)
Was mich hier irritiert ist, dass die Trompete überhaupt keine Erinnerungen wachruft – meinst Du ich kenne den, der das hier spielt? Der Bass ist für mich das Zentrum, die Drums klingten nach schlimmstem Spät-Achtziger Omar Hakim oder so, grauenhaft aufgenommen, die Percussion hat von Airto abgeschaut (aber das haben wohl alle, die nach 1970 kamen) … aber ich bleibe beim perversen Vergnügen, das Ding macht mir irgendwie Spass (viel mehr als der Synthi-Track davor).

und ob den kennst! und der bassist ist SEHR zuhause in dieser art von musik (da gibt es niemanden, mit dem er nicht gespielt hat, glaube ich). omar hakim könnte es (stilistisch) sein, ist es aber nicht – ich weiß auch nicht, ob der so früh schon angefangen hat. wahrscheinlich. der percussionist kann es mit airto wohl schon an popularität aufnehmen. lassen wir es einfach beim perversen vergnügen. mir macht der leader immer spaß, egal, in welchem setting.

gypsy tail wind
#13

Ich habe gestern schon überlegt, wer neben Sheila gerne Duos mit Bassisten eingespielt hat … und ich weiss es nicht. Karin Krog meinst Du nicht, oder? (Ich kenne sie noch fast gar nicht … sie hätte mit Sheila auch noch Steve Kuhn gemeinsam, einen weiteren verehrten Musiker.)
Gefällt mir jedenfalls sehr gut!

hier sage ich nichts mehr. à propos (deine und meine) lieblingssängerinnen: gestern habe ich mal wieder helen merrill im duo mit ron carter gehört (my funny valentine) und möchte nie wieder lesen, dass sich carter für sowas nicht eignet (es gibt noch was spätes von ihm mit cassandra wilson, joshua fits the battle of jericho, tatsächlich, und das ist auch toll).

gypsy tail wind#14

Das Wiederhören bringt auch nicht viel Neues zutage … ein Flötenspezialist bin ich nicht gerade, mehr als ein paar Namen ins Rund werfen liegt da nicht drin: Jeremy Steig fällt mir ein, aber das hier wäre ja ein sedierter und mit vorgehaltener Knarre zum Herunteroktavieren gewzungener Eddie Gomez ;-)

das geht alles in die falsche richtung. der hier ist nicht auf flöte spezialisiert, sondern ein klassischer – wie nennt man das? – multiinstrumentalist. das ist sein debüt hier. und auch für mich eine erinnerung, mich mal intensiver mit ihm zu beschäftigen (was viel arbeit ist).

gypsy tail wind#15

Natürlich nicht Wallace, der ist vom Ton her ja ein pures Gegenteil … aber die Atmosphäre, dieses Flirrende, Warme und dennoch entspannte – ich muss beim Ton ein wenig an Michael Moore denken, aber Deine grosse Freude lässt mich eher annehmen, dass das jemand weniger Bekanntes (und ev. Jüngeres) ist?

michael moore geht in eine ganz gute richtung. und auch sonst liegst du nicht falsch.

gypsy tail wind#16

Du hast geschrieben, das Stück würde ihm vielleicht nicht ganz gerecht … ich finde es ja überhaupt nicht schlecht, im Gegenteil, es ist halt bloss so, dass wenn jemand in den Siebzigern oder danach solche Musik gemacht hat und nicht schon in den Fünfzigern aktiv war, das zwangsläufig etwas von „retro“ hat … das meinte ich letzten Endes mit dem „Zitat“. Aber das ist gut gemacht und wie wir uns ja einig sind, sowieso ein tolles Stück! (Aber warum in aller Welt hat Jarrett es nie eingespielt mit seinem Standards-Trio? Das böte sich ja wirklich für eine der Groove-Orgien an, die sie so toll hinkriegen!)

ich meinte auch „nicht gerecht werden“ im sinne von „kein gutes beispiel für seinen stil“. das stück hier finde ich schon ganz toll. ja, und hier spielt jemand einen standard – ob das gleich „retro“ ist, fragen wir uns ja immer wieder mal hier. der herr hier zitiert jeden falls keine anderen pianistenstile. und ja – warum gibt es keine jarrett-version vom weeping willow? sehr merkwürdig…

gypsy tail wind
#18

Ja, das ist auch jünger als EW&F (wenigstens als deren erste paar Alben, um die ich mich wohl mal kümmern müsste) … es war auch nur der erste Schock gestern, der Bruch im Sound, denn der Track davor ist so schön dreckig, dass er überhaupt nicht nach Plastic klingt, was man hier nun wieder nicht behaupten möchte … aber am Ende klingt das ja sowieso mehr nach Incognito mit freigelassenen Bläsern als nach EW&F und mehr nach 90er als nach 70er. Aber Moment mal: verhasste Solisten … sind das etwa die Brüder Brecker? Das Trompetensolo würde zu Kompressor-Randy passen (aber auch zu Joe Faddis, der allerdings doch einen klein wenig spezielleren Ton hat, dünkt mich).

ganz heiß, abgesehen vom kompressor. mach hier mal weiter!

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