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B.B. GruntBeim Musizieren höre ich keine Abwehrhaltung – im Gegenteil! Die Veröffentlichung von Self Portrait in der damaligen Form entspringt aber meines Erachtens vermutlich schon einer solchen.
Das ist genau das, was ich meine, als ich schrieb: Another Self Portrait ist Self Portrait ohne Selbstdemontage.
Anders gesagt: Ich höre auf den jetzt veröffentlichten „rohen“ Tracks großteils schöne, etnspannte Musik, deren roter Faden (Detering nennt in, glaub ich, den „Tod des Autors“) sich aber erst aus der weiteren Werkgeschichte erschließt. Anfang der siebziger Jahre war dieser Faden aber vermutlich so noch nicht recht erkennbar: es waren einfach zusammengewürfelte Nummern: Covers, Entwürfe, Versuche (Hits And Misses), …. Hier liegt für mich auch die Gemeinsamkeit mit den Basement Tapes, auch wenn der Sound dort ganz anders ist.
Verstehe. Das kann man so sehen, aber ich habe einige Bedenken. Die Basement Tapes enthalten auch eine Menge Spaß, den ich auf SP kaum höre (und wenn, dann ist der Humor eher unangenehm). Ich finde aber, dass Self Portrait sich durchaus auch aus sich selbst erschließt. Darum wende ich mich ja auch gegen Interpretationen, die den Zeitgenossen vorwerfen, sie hätten die Genialität Dylans nicht verstanden.
Mutmaßung: Vielleicht war das Fehlen einer Idee, wie das alles zusammen auf ein Album passen soll frustrierend, jedenfalls aber waren es die kursierenden Bootlegs. Finanziell sicher und vielleicht auch persönlich (zu wenig Respekt vor der künstlerischen Entscheidung Dylans? Zuviel der falschen Heldenverehrung, die alles, aber auch wirklich alles, von Dylan verlangt). Jedenfalls passt hierzu das Zitat aus dem Booklet zu Biograph:
Ich weiß nicht. Ich vermag an die Bootleg-Theorie nicht so recht glauben.
B.B. GruntMir fällt auch auf, dass das Sequenzing bei Another Self Portrait recht gut funktioniert, während bei Self Portrait die Reihenfolge doch recht willkürlich wirkt.
PS: Die Studio-Platten der Bootleg Serie können bei mir trotz vieler sehr starker Einzelsongs – vor allem bei Teil 1-3,8 und 10 – übrigens als Alben nicht in die TOP 10 Dylan-Alben vordringen. Sie sind zwar hochinteressant, über die Song-Juwelen braucht man nicht zu diskutieren, aber ein Original-Album wirkt auf mich doch spannender als ein noch so starker Beitrag zur Kritischen Gesamtausgabe …..
Wir müssen nicht über den Album-Charakter der Bootleg Series diskutieren. Das sind keine Alben. Tell Tale Signs halte ich allerdings für so stark wie die veröffentlichten Alben. Vol. 1-3 ist extrem stark mit einigen kleinen Ausrutschern.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.