Re: Bob Dylan – Bootleg Series Vol 10: Another Self Portrait (1969-1971)

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nail75

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pinchDass Stewart die bessere „Only a Hobo“-Version brachte, dass „Like A Rollig Stone“ wahrscheinlich mutwillig verschlechtert wurde, dass die Gospel-Phase in der Retrospektive zwar am besten goutierbar ist, sie aber dennoch unterschätzt wird („Slow Train Coming“). Außerdem sieht er „Days of 49“, im Gegesatz zu vielen anderen HörerRezesenten, nicht als ei herausragendes Stück auf „Self Portrait“, schätzt „New Morning“ usw. usf.

Ok. Was LARS angeht, so bin ich anderer Auffassung, da Dylan in dieser Phase dazu neigte, den Text zu verhauen (siehe auch die weitaus bessere Version auf der Deluxe von Rock Of Ages). Ich glaube nicht, dass er absichtlich falsch gesungen hat, er hat aber möglicherweise absichtlich diese Version verwendet. Das wird man aber leider nur schwer klären können.

Gefällt dir die Version von Rod Stewart besser als die auf Bootleg Series Vol. 1? Und wie siehst du die beiden Dylan-Versionen im Vergleich zueinander?

Dir gefällt Days Of 49 nicht?

Ich bin außerdem nicht der Meinung, dass Reents den „Fuck off“-Charakter in ASP unterstrichen sieht.

Da hast du mich missverstanden. Ich bin der Meinung, dass ASP den „Fuck-Of-Everyone“-Charakter von Self Portrait unterstreicht!

Im Gegenteil: er ist ja eben nicht der Meinung, dass Dylan in einem Formtief steckte. Klar, musikalisch war das nicht die beste Zeit für Dylan,

Eben.

mich interessiert bei solchen Geschichten aber immer auch gleichwertig der Künstler, seine Beweggründe, psychische und/oder physische Ursachen und nicht bloß ein gewisser Qualitätsstandard, der am Ende dann vielleicht abgeliefert wird. Und so gesehen ist „Self Portrait“ und „Another Self Portrait“ nicht weninger spannend und essentiell, als bspw. „Blonde On Blonde“ oder „Blood On The Tracks“.

Nicht weniger spannend, aber deutlich weniger essentiell. Ich bin der Aufassung, dass Self Portrait sich nur für diejenigen wirklich lohnt, die sich intensiv mit Dylan beschäftigen wollen so wie Du und so wie ich auch. Dann findet man auch einige Schätze, das bestreite ich nicht, aber man muss auch durch ganz tiefe Täler wandern, die seit 1969 keine Sonne gesehen haben.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.