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pinch„Auf den orchestralen Schwulst von „Sign on the Window“ hätte man natürlich verzichten können.“
Ganz und gar nicht!
Ich sagte dir ja bereits, dass viele diese orchestralen Overdubs regelrecht hassen.
Ansonsten schreibt Reents hier aber sehr viel Gescheites.
Was denn beispielsweise?
Ich sehe zahlreiche Übereinstimmungen zwischen Reents und meiner Sichtweise, aber mich stören einige Aspekte. So vergleicht er Only A Hobo mit der Version von Rod Stewart aber nicht mit der viel besseren Dylan-Interpretation auf Bootleg Series Vol. 1.
Mir gefällt, dass er Self Portrait nicht beschönigt. Aber er erklärt auch, man werde es anders hören müssen und verweist darauf, wie „interessant“ es sei. Ich hingegen vertrete nach wie vor die Auffassung, dass die neue Bootleg-Series den „Fuck-off-everyone“-Charakter von Self Portrait noch herausstellt.
Besonders diesem Satz würde ich weiterhin widersprechen:
Ungeachtet der Kritik, die damals auf Dylan einprasselte, konnte von so etwas wie einem Formtief nie die Rede sein.
Doch, ich finde dass die neue Bootleg Series genau das schlüssig belegt. Das war musikalisch keine gute Zeit für Dylan, wie er übrigens selbst erklärt. Das macht die Bootleg Series musikalisch aber nicht weniger interessant.
Pheebeeschöne kritik. kommt zwar auch nicht ganz ohne einige wiederholungen aus, die man in nahzu jeder review zu another self portrait lesen kann, aber…egal. ein zitat daraus: „Self Portrait sei der Versuch gewesen, ein Album zu veröffentlichen, das seine Fans unmöglich mögen könnten.“
dazu fällt mir ein: wenn er das tatsächlich so gesagt und auch gemeint haben sollte, hat es irgendwie nicht flächendeckend geklappt. entweder sind wir hörer besonders leidensfähig oder dylan ist ausnahmsweise doch mal gescheitert…
another self portrait gehört für mich zu den highlights der bootleg series und macht mehr denn je lust auf weitere fortsetzungen.
Bei ganz vielen hat es sicher funktioniert, denn Self Portrait wird sicherlich nicht die Liste von Dylan-Meisterwerken eingehen, wenn die jetzige Aufregung verklungen ist. Das Zitat von Dylan ist nicht vollständig belegt, das gebe ich zu, aber im Grunde sagt er in Chronicles dasselbe.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.