Re: Bob Dylan – Bootleg Series Vol 10: Another Self Portrait (1969-1971)

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B.B. GruntTrotzdem bleibt die Frage: Wenn es jetzt nicht Dylan wäre, der diese Aufnahmen gemacht hat sondern irgendjemand anderer, würde danach irgendein Hahn – oder gar ich – krähen? Vielleicht würd ich dann in ähnlichen Situationen doch zu Mud Acres greifen …..

Hätte, würde, müsste, sollte… natürlich bezieht diese spezielle Phase einen Großteil ihrer Faszination aus der nahezu kompletten Verweigerungshaltung Dylans. Diese Selbstdekonstruktion hatte ja durchaus auch ihren Grund (vgl. Chronicles „New Morning“) und außerdem finde ich es immer spannend und anziehend, wenn sich Künstler selbst hinterfragen, Rückschau auf Werk und Formen des Ausdrucks halten, ihren eigenen Status eventuell als „Fanmade Status“ erkennen und nach anderen Ausdrucksformen suchen und dabei dann eben die alten Forme(l)n zerstören.
Ich bin daher auch weniger auf irgendwelche bislang versteckten und unveröffentlichten „Another Self Portrait“-Highlights gespannt, als viel mehr auf das Gesamtbild jener künstlerischen Krise, die, na klar, ganz aus dem Geist von Dylans Karriere und nicht etwa der von Hinz und Kunz entsprungen ist.

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