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lathoAllerdings. Die Serie war in ihrer Ausgangslage sehr gut konstruiert – Leonard der Nerd, der sich in das Unterschichten-Mädel Penny verliebt, zwei Hauptfiguren, cultural clash mit drei Sidekicks, die jeder auf eine andere Art, die Handlung ergänzen. Die Konstellation trägt nur drei bis vier Staffeln, dann hätte man aufhören können, aber das ist ja eine Serie von Lorre, der erst ablässt, wenn seine Stars ihn auf Twitter verhöhnen. Statt dessen also unübersichtliche Episoden-Konstruktionen, in denen alle Beteiligten in Hetero-Zweierbeziehungen gedrückt werden, bis dann alle endlich „normal“ sind und wieder mal klar wird, dass für Außenseiter im Mainstream-TV kein Platz ist.
Gestern die letzten beiden Folgen von Staffel 6 gesehen – ziemlich schlimm. Und eigentlich Verrat an ihrer Prämisse – man muss Rollenspiel ja nicht mögen, aber das als reines plot device zu nutzen, um haha, Sheldon und Amy „Sex“ haben zu lassen, ist ja ein weiterer Hinweis darauf, dass Geeks ebenfalls in dieses erzreaktionäre Muster Freundin – Heirat – Kinder zu passen haben. Wer eine gute Comedy-Folge über Rollenspielen ansehen will, der guckt Community 2.14. „Advanced Dungeons & Dragons“ (mit Referenzen auf die Dokumentation „The Dungeon Masters“).
Danke für den Spoiler, übrigens.;-)
Natürlich gibt es Abnutzungserscheinungen und da die Nerd-Ideen rund um Kampfrobotor und Leonard Nimoy mit der Zeit ausgehen, wurden die Lücken mit Beziehungsgeschichten aufgefüllt. Bedauerlich aber absehbar. Vielleicht hätte man schon aufhören sollen, ja. Das mit dem erzreaktionär hab ich jetzt mal überlesen.
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~