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Du hast eine andere Interpretation von „To be of use“. Ich habe dazu die Art des Songs im Kopf. Die Melancholie. Eher das es ihm darum geht überhaupt einen Sinn im Leben haben zu können. Einen Platz. Ein Flehen danach. Ein anderes Machwerk der eher depressiven Songs von Callahan wäre „Chosen one“. Wenn du mir da auch noch etwas Positives raushörst oder anderen noch düsteren Machwerken der Smog Ära, okay, aber da halte ich gegen.
Diesen gewünschten Platz im Leben, den er bei „To be of use“ sich so sehr wünscht, scheint er jetzt darin gefunden zu haben, dass er sich als nicht mehr so bedeutungsvoll ansieht und es genießt ein kleines Flugszeug im Universum zu sein. Vielleicht hat ihm die Frauenwelt Glück gegeben. Aber hier sind wir am Spekulieren. Dass seine Songs lichtvoller geworden sind und um Einiges positiver, das finde ich kann man nicht wegreden.
Zum Liveerlebnis Callahan: Wer einen verschüchterten Menschen erwartet hat, wurde eines Besseren belehrt. Eher großgewachsen und selbstbewusst wirkend. Sehr distanziert dem Publikum gegenüber, aber eher auf eine souveräne als unsichere Art. Ich war überrascht über seine Person. Als ein Bekannter, dessen Musik sehr nach ihm klingt und er wirklich freundlich am Ende sich ein Autogramm geben ließ, blieb Callahan in seiner Reaktion eher unterkühlt. Er sagte zu den lobenden Worten gar nichts. Der nächste Autogrammjäger hiess Florian und wollte das im Buch gerne stehen haben. Immerhin sagte Callahan da: „Ah Kraftwerk“ mit einem zynischen Lächeln.
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