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Es war gestern mein 3. NY Konzert. Bei den beiden ersten (Oberhausen und Köln) war ich begeistert, diesmal „nur“ zufrieden. Der Beginn war grandios und die Versionen von „Love and only love“ und „Powderfinger“ versprachen einen tollen Abend. „Psychedelic Pill“ knüpfte nahtlos an und auch „Walk like a Giant“ hat mir gut gefallen, wobei der Ausklang deutlich zu klang geriet. Der langsame Teil begann verheißungsvoll, endete mit „a singer without a song“ jedoch zu seicht.
Die Auswahl der Tracks traf leider weniger meinen Geschmack. Neil gibt eben keine Wunschkonzerte. Mit dem brachialen „Sedan Delivery“ beweist er, dass er das Zeug zum Punker hat. Nicht unbedingt das, was ich von ihm hören wollte, aber nicht schlecht gemacht. „Ramada Inn“ ist absolut passabel, aber es berührt mich nicht so wie manch anderer seiner Longplayer (Cortez, Down by the River, Cowgirl) die leider außen vor blieben. Die schmerzlich vermissten „Hey, Hey, My My“ und „Cinnamon Girl“ hätten sicherlich für mehr Begeisterung beim Publikum und auch bei mir sorgen können. „Mister Soul“ im Crazy Horse Sound war mein Highlight aus dem letzten Drittel.
Immerhin hat er als Zugabe einen meiner Lieblingssongs gespielt, wenn auch in einer etwas gewöhnungsbedürftigen Version. Der überlange Gitarrenlärm beim Ausklang einiger Tracks hat die Geduld und vor allem die Ohren mancher Zuhörer sicherlich hart gefordert. Zwischen „gelungen“ und „total überzogen“ geht Neil hier einen schmalen Grat mit reichlich Ansatz für Kritik.
Bemerkenswert, dass es bei der Setliste so gut wie keine Überschneidungen im Vergleich zu meinen ersten beiden Konzerten gab. Ich hatte mein Kommen keine Sekunde bereut.
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