Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › Dagobert – Dagobert › Re: Dagobert – Dagobert
captain kiddAlso wie man die Zeit haben kann, Musik die man scheiße findet auch noch ausgiebig zu hören, werde ich nie verstehen. Es gibt so viele gute Musik, dass ich schlechte einfach nicht hören will.
Nun, Du verfügst über eine Gabe, die mir abgeht: Du weißt schon vor dem Hören, welche Musik Du „scheiße“ findest und welche nicht. Ich muss mir immer erst ein Urteil bilden, in dem ich die Musik höre. Das ist manchmal ganz schön anstrengend, in der Tat. Natürlich muss erstmal mein Interesse geweckt werden, aber es gab ja hier und in den Medien genügend „Hype“, um neugierig zu werden.
Und Marceau ist für mich ein klassisches „Wir blicken mal zurück in unsere Jugend und ich betreibe deswegen Namedropping“-Stück. Klassische „Generation Golf“-Schule.
Wenn Du einfach mal zuhören würdest anstatt die ganze Zeit „oh wie scheiße ist das denn“ zu denken, dann würdest Du bemerken, dass der Song genau davon handelt, sich die Vergangenheit so schön auszumalen wie sie nie gewesen ist. Also genau das Gegenteil von „Generation Golf“. Nun wird hier dieses Konstruieren von Vergangenheit auch nicht einfach als Lüge denunziert, sondern als kreativer Vorgang. Sag nie es war nicht so, denn es war doch so, sag nie es war nicht so. Die Ironie von „Sophie Marceau“ ist allerdings nicht typisch für Prag, die meisten Songs sind ganz unironisch.
Von Anspruch und Ausführung her, liegen da Welten zwischen. Bei Prag so oberflächliches, viertelpoetisches Chansonieren-nach-Zahlen
Da hast Songs wie „Zeit“, „Zweiter“, „Einfach“ usw. offenkundig nicht gehört. Musst Du auch nicht, aber Deine Kritik ist damit völlig substanzlos.
--